Helena-Adler-Preis für rebellische Literatur
Ab 2025 wird ein neuer Literaturpreis für eine österreichische Autorin bzw. einen österreichischen Autor vergeben. Mit dem Helena-Adler-Preis für rebellische Literatur soll jedes Jahr ein besonderes Prosawerk (Roman, Erzählung etc.), erschienen als eigenständige Verlagspublikation im jeweiligen Jahr davor, ausgezeichnet werden: zur Förderung der Literatur im Geist der Schriftstellerin Helena Adler, die Anfang 2024 im Alter von 40 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben und mit engagierten Texten im emanzipierten Sound eine unverwechselbare Stimme in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur geworden ist.
„Der Helena-Adler-Preis soll für eine kreativ-kritische, sprachbewusst-sinnliche, literarische Auseinandersetzung mit Leben und Tod, mit eigenen und gesellschaftlichen Umbrüchen und Veränderungen stehen – und aufmüpfige, humanistische und widerständige Texte prämieren“, sagt der Salzburger Literaturhaus-Leiter Tomas Friedmann, von dem die Idee für den neuen Preis stammt. In Absprache mit Thomas Stadler, Künstler und Ehemann der Salzburger Autorin, wurde der Preis erarbeitet, der an Helena Adler erinnert.
Der Preis ist jährlich mit 7.777 Euro dotiert und wird vom Literaturhaus Salzburg betreut, organisiert und umgesetzt. Einzigartig und ungewöhnlich ist dieser neue österreichische Literaturpreis in Art und Weise des Zustandekommens, denn die Auszeichnung entstand in einem Diskussionsprozess und mit Hilfe vieler Unterstützer. So setzt sich die Preis-Summe aus Geldern des österreichischen Kulturministeriums, von Land und Stadt Salzburg, der Gemeinde Oberndorf, des Literaturhauses Salzburg sowie aus Spenden privater Personen zusammen. Die Entscheidung für den ersten Preis im Jahr 2025 wird durch eine dreiköpfige, unabhängige Fach-Jury getroffen, die im Dezember 2024 nach der Erstellung einer internen Shortlist tagt. Die Bekanntgabe des Preisträgers bzw. der Preisträgerin erfolgt jeweils am 5. Jänner, dem Todestag von Helena Adler, die Verleihung in den Wochen danach in einer öffentlichen Veranstaltung im Literaturhaus Salzburg.
Helena Adler, eigentl. Stephanie Helene Stadler (geborene Prähauser), geb. am 16. Mai 1983 in Oberndorf bei Salzburg, gest. am 5. Jänner 2024 in Salzburg, studierte Malerei am Mozarteum sowie Psychologie und Philosophie an der Universität Salzburg. Die Künstlerin und Autorin wurde mit dem Roman „Die Infantin trägt den Scheitel links“ (2020) bekannt; 2022 erschien der Roman „Fretten“ und 2024 postum der Band „Miserere: Drei Texte“ (alle im Verlag Jung und Jung).
Foto: Thomas E. Stadler