- Genre: Vernissage
- Beteiligte: Ilse Aichinger
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Literaturhaus
Wir sind immer in Meeresnähe…
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Literaturhaus
Zum 101. Geburtstag der österreichischen Dichterin Ilse Aichinger wird die Ausstellung „Die Hochsee der Ilse Aichinger“ gezeigt. Zur Eröffnung sprechen die Kuratorinnen Marie Luise Knott und Uljana Wolf, die auch den Begleitband herausgegeben haben. Darin nennen sie die Hochsee als existenzielle Metapher für Aichingers Überlebens-Topografie, in der England und Wien, Meere und Schiffe, Häfen und Matrosen von den frühesten Gedichtentwürfen bis zu späten Prosatexten eine wesentliche Rolle spielen:
Es fällt nicht schwer, die thematischen Eisberge des Versinkens in Aichingers Werk auszuloten: Deportation und Ermordung ihrer Angehörigen im Dritten Reich, die Trennung von der Zwillingsschwester Helga, der Verlust von Günter Eich, von Clemens Eich, von ihrem späten Gefährten Richard Reichensberger. Die tiefer reichenden Risse aber, das sind jene paradoxen Gegenbewegungen in der Sprache, die Untergänge sichtbar machen und sie damit dem Verschwinden entziehen. In Aichingers Werk werden die Risse in ihrer sprachlichen, buchstäblichen Materialität rettende Verbindungslinien, wehren sich gegen die Unzumutbarkeiten der Existenz. So entsteht im Werk ein Netz aus Linien, das weiterträgt (…).