Moderation: Uta Degner und Clemens Peck

Unter dem Titel „Zwischen Fakt und Fiktion“ spricht Anna Kim als vierzehnte Dozentin in ihrer Poetikvorlesung über das Verhältnis der Literatur zur Wahrheit. Was ihre Romane „Anatomie einer Nacht“, „Die große Heimkehr“ und „Geschichte eines Kindes“ gemeinsam haben, ist, dass sie auf wahren Begebenheiten basieren. Anna Kim spricht über Recherche, Einarbeitung von Fakten in das fiktive Gewebe des Romans und über die Frage künstlerischer Freiheit.

Im Rahmen der Vorlesung liest Anna Kim aus „Geschichte eines Kindes“: In einer US-Kleinstadt bringt 1953 eine zwanzigjährige Telefonistin ein Kind zur Welt, das sie zur Adoption freigibt. Eine Sozialarbeiterin soll die wahre ethnische Herkunft des Kindes ermitteln. Kim durchleuchtet die so wirkmächtige wie fatale Idee von „Rasse“.