Das heimische Klima ist tödlich. Es ist die häufigste Todesursache. Retten wir uns über die Grenze. Den Urlaub könnten wir ja in der Heimat verbringen. Und die übrige Zeit in der Fremde sein. Das wäre nichts für mich. Ich bin hier verwurzelt. … (Günter Eichberger) Günter Eichbergers letztes Buch ‚Vom Heimweh der Seßhaften‘ ist ein groteskes Verwirrspiel über das Fremde der Heimat, die Nähe der Ferne, das Reisen in der Vorstellung und das Daheimbleiben im Kopf (nach ‚Der Standard‘). Christine Huber liest aus ihrem druckfrischen Prosawerk ‚rebecca, tableau x‘. ‘Eine Tätigkeit in den Kübel zu. Werfen, sagen Sie’ – Eine Tätigkeit ist es, den Kübel zuzumachen, eine andere, etwas reinzuwerfen. Die Sprache schleudert endlich die Tätigkeit als solche und als beschriebene noch hinterher, begreift die Beschreibung nachträglich als gesprochenen Satz, um endlich aus heiterem Himmel noch ein Du auftauchen zu lassen, dem eben dieser Satz zugeschrieben wird. Sprache will hier nicht Feststellung sein. (Lisa Spalt) Kurzbiografien: Günter Eichberger, geboren 1959 in Oberzeiring (Steiermark), lebt in Graz. Studium der Germanistik und Anglistik. Freier Schriftsteller. Mehrere Buchpublikationen, zuletzt: Ich Fabelwesen (1996), Vom Heimweh der Seßhaften (Styria, 1998); weiters: Hörspiele im ORF, Theaterstück ‚Ausgeliefert‘ (1992) Christine Huber, geboren 1963 in Wien, lebt in Wien und Mörbisch (Burgenland). Zahlreiche Publikationen, darunter: ‚blindlings, dialog mit kommentar‘ (1998), ‚rebecca, tableau x‘ (Prosa, 1999); Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen mit Textgrafiken; weiters schrieb sie Arbeiten zu Neuer Musik, u.a. das Libretto zu ‚Lichtung‘ (Komposition Christian Utz).