- Genre: Hörspiel (Teil 7)
- Beteiligte: Manfred Mittermayer, Karl Kraus
Veranstalter: Literaturhaus, ORF
Die letzten Tage der Menschheit
Veranstalter: Literaturhaus, ORF
Seit Oktober 1998 und bis Ende 1999 präsentiert das Literaturhaus an 23 Abenden die weltweit einzige, vollständig szenische Umsetzung des Weltkriegsdramas "Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus, nämlich die Hörspielfassung des Österreichischen Rundfunks aus dem Jahr 1974. Eingeleitet werden die Hörspielmontage abwechselnd von den Salzburger Germanisten Manfred Mittermayer und Fritz Popp. Diesmal spricht Mittermayer über die Beziehungen von Kraus zu Heine und Nestroy. Teil 7 bringt die Szenen 11 bis 23 aus dem 2.Akt, Dauer: 53.30 Minuten.
Am 28. Juni 1914 war der österreichischen Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand, in Sarajewo einem Attentat zum Opfer gefallen. Das war der Auslöser für den Ersten Weltkrieg, in dessen Verlauf mehr als 65 Millionen Soldaten mobilisiert wurden. 8,5 Millionen von ihnen starben auf dem Schlachfeld, weltweit zählte man 21 Millionen Verletzte und 7,8 Millionen Gefangene und Vermißte.
Der österreichische Schriftsteller Karl Kraus (1874 – 1936) scheint das Grauen vorausgeahnt zu haben. Rund um ihn herrschte in den Sommertagen des Jahres 1914 allerdings tumultöse Kriegsbegeisterung. Als am 25. Juli 1914 der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Serbien und die Teilmobilisierung Österreich-Ungarns bekannt gegeben wurden, zogen Tausende Wiener singend, schwarz-gelbe Fahnen schwingend und Schmähverse skandierend durch die Stadt.