- Genre: Hörspiel: letzter Teil !! 23
- Beteiligte: Fritz Popp, Manfred Mittermayer, Karl Kraus
Veranstalter: Literaturhaus, ORF
Die letzten Tage der Menschheit
Veranstalter: Literaturhaus, ORF
Seit Oktober 1998 hat das Literaturhaus die einzigartige, 1.365 Minuten starke Hörspiel-Gesamtfassung „Die letzten Tage der Menschheit“ (ORF 1974) nach dem gleichnamigen Drama von Karl Kraus vorgestellt. Am letzten Abend der „apokalyptischen“ Veranstaltung werden die Salzburger Germanisten Fritz Popp und Manfred Mittermayer gemeinsam eine Art Resumee ziehen. Die Einleitung zum letzten Teil trägt den Titel „Die letzte Nacht – Der Epilog“, der Hörspiel-Schluß dauert 58.58 Minuten. Der einzige Teil neben dem Vorspiel, der bereits im Krieg fertiggestellt wurde, ist der Epilog. Geschrieben 1917 in der Schweiz, wurde er bereits 1918 – nach Aufhebung der Zensur – unter dem Titel „Die letzte Nacht“ veröffentlicht. Im Epilog endet Kraus´ dokumentarisches Drama in einer großen apokalyptischen Allegorie. Dreimal setzt er an zum Ende: im Schlußmonolog des Nörglers (V. Akt, Szene 54), im „Liebesmahl“ der 55. Szene des V. Aktes und hier. Im Epilog wird am stärksten die realistische Darstellung überstiegen, und Symbolfiguren von großer Ausdruckskraft treten auf: weibliche und männliche Gasmasken, der Totenkopfhusar als Repräsentant sadistischer Militärs, der Chor der Hyänen und, als „Antichrist“ und Vertreter der Presse, der Herr der Hyänen. Und „eine Stimme von oben“ spricht das Urteil über die unrettbare Welt und das zerstörte Ebenbild Gottes.