Donnerstag,
25.05.00
20:00

Selbstportrait mit einer Toten

Eintritt öS 80,-/50,-

Norbert Gstrein

Veranstalter: Literaturhaus

Selbstportrait mit einer Toten

Veranstalter: Literaturhaus

1988 erregte der österreichische Schriftsteller Norbert Gstrein mit seinem Erzähl-Debüt „Einer“ großes Aufsehen. Inzwischen sind zahlreiche Prosa-Bücher entstanden, die von Kritik und Lesern interessiert wahrgenommen wurden. Anknüpfend an seinen letzten, großen Roman „Die englischen Jahre“ (1999) erschien jetzt im Suhrkamp Verlag sein neues, faszinierendes Buch: „Selbstportrait mit einer Toten“ (2000). Ein Schriftsteller und eine Ärztin. Ein Mann und eine Frau. Fünf Tage. Fünf Kapitel, Montag bis Freitag. Es ist wie eine Versuchsanordnung. Er spricht, und sie ist zum Zuhören gezwungen, eine Zeugin, die erst als Erzählerin seiner Monologe zu Wort kommt. Fünf Tage ununterbrochenen Regens, in denen er ihre Anläufe, ihm beizubringen, daß sich eine ihrer Patientinnen umgebracht hat, immer wieder abwürgt. Fünf Tage, während derer man die beiden im Auto antrifft, im Bett, beim Frühstück, beim Abendessen mit einer Redakteurin. Fünf Tage, die darin gipfeln, daß kartonweise Bücher geliefert werden, die er aufgekauft hat, damit sie nicht verramscht werden. Dabei läuft er zu einer Tirade auf, die sich gegen alles und jeden richtet, gegen den Literaturbetrieb, gegen Schriftstellerkollegen, Kritiker und nicht zuletzt gegen ihn selbst. Einleitung: Tomas Friedmann Norbert Gstrein, geboren am 3. Juni 1961 in Mils (Tirol), lebt zur Zeit in Zürich und Hamburg. Weitere Veröffentlichungen: „Anderntags“ (Erzählung, 1989), „Das Register“ (Roman, 1992), „O2“ (Novelle, 1993), „Der Kommerzialrat“ (Bericht, 1995).