Donnerstag,
14.09.00
20:00
Der Traum eines lächerlichen Menschen
Eintritt 150,-/100,-
- Genre: Ein-Personen-Stück
- Beteiligte: Georg Reiter und Gerard Es, Reinhold Tritscher, Fjodor M. Dostojewskij
Veranstalter: Literaturhaus, Theater ecce
Der Traum eines lächerlichen Menschen
Veranstalter: Literaturhaus, Theater ecce
Ein-Personen-Stück mit Reinhold Tritscher Nach dem fulminanten Erfolg mit der Aufführung "Das Leben ist ein Traum" im Theaterzelt im Volksgarten ist diese Dramatisierung einer Erzählung von Fjodor Michailowitsch Dostojewskij der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe des Theater ecce mit, über und von "Ver-rückten" unter dem Titel: "Phantasmagorien, Phantasten, Phantasien – Irrfahrten kleiner Männer und Frauen". Stets auf der Seite der "Erniedrigten und Beleidigten" schreibt Dostojewskij ein psychologisches Kabinettstückchen über einen verhinderten Selbstmörder. Eine Anleitung zum Weiterleben voller Witz, Ironie und tiefer Menschenkenntnis. Dieses Psychogramm eines "kleinen Mannes" bietet tiefe Einblicke in die "Russische Seele". (Die "österreichische Seele" ist nur scheinbar weniger tief.) Die Geschichte erzählt von der Entwicklung eines egozentrischen zu einem sozial denkenden und handelnden Menschen, von seinen Ängsten und paradiesischen Traumwelten. Von der Frage nach einem Leben nach dem Tod, die ihn seit seiner Scheinhinrichtung nicht mehr losließ, bis zum "Alles ist erlaubt" eines Raskolnikov tauchen alle großen Themen Dostojewskijs in diesem Spätwerk auf: Bewußtseinsspaltung, Nihilismus, Christentum sind nur einige der philosophischen Fragen. In einer Zeit des "alles ist machbar", müssen die Frage ethischer und moralischer Verantwortung, Menschenbilder und Wertvorstellungen wieder zum Thema künstlerischer Auseinandersetzung gemacht werden. Entscheidend dafür, ob sich die technischen Möglichkeiten unseres Jahrhunderts zu unserem Wohl oder Weh entwickeln, wird sein: Vermögen Künstler, Philosophen und Religionen die nötige geistige Basis zu legen und zu kommunizieren, damit wir mit diesen technischen Möglichkeiten auch umgehen können? Wertvorstellungen müssen diskutiert und auf ihre Tauglichkeit hin geprüft werden, eine Orientierungshilfe im "Dschungel der unbegrenzten Möglichkeiten" zu bieten. Wenn wir nicht wollen, daß sich wieder einmal die oft allzu vereinfachenden Weltansichten des "kleinen Mannes" durchsetzen, werden wir seine Ängste und Träume ernst nehmen und verstehen müssen. Dostojewskij hat nicht nur die Psychoanalyse lange vorweggenommen, sondern viele Fragen, die zur Zeit dringend gestellt werden sollten. Text, Idee und Schauspiel: Reinhold Tritscher Künstlerische Begleitung: Georg Reiter und Gerard Es