VA-Ort: theaterObjekt, Hallein, Davisstraße 7 „du kannst nicht ewig in eine Welt flüchten, die es nicht mehr gibt.“ Geflüchtet aus und von ihrer Herkunft, auf der Flucht auch in der Gegenwart, kehrt eine Frau nach Jahrzehnten zurück in das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist. Und findet sich wieder an einem Ort, der verlassen ist, bis auf den alten Bauern Brandner sind alle Bewohner aus der Ansiedlung verschwunden. Abgeschnitten von der Zivilisation, beginnt die Erzählerin sich mit Brandner zu arrangieren, und sie beginnt, nachzufragen, den Spuren der früheren Dorfbewohner, dem eigenen Aufwachsen, der eigenen Kindheit, die ihr greifbar nahe kommt. Mit ihrem Debütroman „Das schneeverbrannte Dorf“ hat die steirische Autorin und Schauspielerin Sibylle Schleicher einen Text vorgelegt, der sich in sinnlicher, assoziativer Sprache der Aufarbeitung von Erinnerung, Dorferfahrung und Isolation nähert. Die Lesung wird von Kurt Gersdorf am Saxophon begleitet. Sibylle Schleicher, geboren 1960 in der Steiermark, Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz. Engagements an verschiedenen Bühnen, Veröffentlichung von Gedichten und Prosatexten in „ungefunden“ (1994). Sibylle Schleicher lebt als freischaffende Künstlerin bei Heidelberg. „Das schneeverbrannte Dorf“, ihr erster Roman, erschien 2000 im Haymon-Verlag.