Lars Gustafsson ist der international bekannteste schwedische Schriftsteller, doch über seine Biographie wußte man bisher wenig. An diesem Abend wird der (Sprach)Philosoph mit Wohnsitz in Texas in deutscher Sprache aus seinem Buch „Palast der Erinnerung“ (Hanser Verlag, 1996) lesen sowie Kostproben aus einem unveröffentlichten Roman-Manuskript, das diesen Herbst in Buchform erscheint, vortragen. Zum ersten Mal in Salzburg! Mit seiner autobiographischen Zwischenbilanz „Palast der Erinnerung“ macht Lars Gustafsson der Leserin, dem Leser und sich selbst zum 60. Geburtstag ein Geschenk. Der Romancier erzählt wichtige und komische Episoden aus seinem Leben – von der Kindheit bis heute. Aber der Autor begnügt sich nicht mit Anekdoten, sondern meditiert auch über Fragen wie „Wie kam das Böse in die Welt?“ und „Warum philosophieren wir überhaupt?“ und diskutiert z. B. über Tierschutz und Werterealismus. „In der Begeisterung für dieses Buch, in dem Erinnerung und Reflexion ausgezeichnet balancieren, kann man der Literatur nur wünschen, es gäbe wesentlich mehr dieser Art.“ Der Standard Lars Gustafsson, geboren am 17. Mai 1936 in Vasteras/Schweden, studierte Mathematik, Ästhetik, Soziologie, Literaturgeschichte und Philosophie in Uppsala und Oxford. Er arbeitete als Literaturkritiker für die Stockholmer Literaturzeitschrift „Bonniers Litterära Magasin“, deren Chefredakteur er von 1966 bis 1972 war. Seit 1983 lebt er in Austin/Texas, wo er an der Universität Philosophie lehrt. Veröffentlichungen: „Sigismund“ (Roman, 1977), „Der Tod eines Bienenzüchters“ (Roman, 1978), „Nachmittag eines Fliesenlegers“ (Roman, 1991), „Die Sache mit dem Hund“ (Roman 1994) u.a.; mehrfacher Literatur-Preisträger.