Marguerite Duras faszinierte und schockierte mit ihrem Roman „Der Liebhaber“ (1984; dt. 1985) gleichermaßen. Mit diesem psychologisch vertieften Buch und dem verknappenden Stil hat die französische Autorin, Journalistin und Filmemacherin völlig neue Wege innerhalb der Frauenliteratur beschritten. Für diesen Roman wurde Duras mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Nach dem Hörfeature: „Marguerite Duras“ (ORF 1990, 40 Minuten) von Gabriele Madeja folgt ein Gespräch mit der Romanistin und Duras-Expertin Mag. Susanne Guggenberger. Danach werden Ausschnitte aus Filmdokumentationen von und über Marguerite Duras gezeigt. Marguerite Duras, geboren am 4. April 1914 in Gia Dinh (Süd-Vietnam), gestorben am 3. März 1996 in Paris. Bekannt wurde die Schriftstellerin, die anfangs unter dem Einfluß des amerikanischen Romans (Hemingway, Faulkner) schrieb und sich dann mit experimentellen Texten dem nouveau roman näherte, 1959 mit dem Drehbuch zum Film „Hiroshima mon amour“. Veröffentlichungen: „Moderato Cantabile“ (Roman, 1958; dt. 1959), „Die englische Geliebte“ (Roman, 1967; dt. 1969), „Liebe“ (Roman, 1971; dt. 1986), „Gespräche“ (fünf Interviews mit X. Gauthier, 1974; dt. 1986), „Savannah Bay“ (Drama und Hörspiel, 1982; dt. 1985), „Die Krankheit Tod“ (Erzählung, 1983; dt. und franz. 1985), „Blaue Augen schwarzes Haar“ (Roman, 1986; dt. 1987) u. a.