Donnerstag,
18.06.98
20:00

Tatort Algerien

Eintritt frei

Mohamed Magani

Veranstalter: FKI, IFR, Literaturhaus, prolit

Tatort Algerien

Veranstalter: FKI, IFR, Literaturhaus, prolit

Immer wieder erschüttern die Weltöffentlichkeit Massaker an der algerischen Bevölkerung. Die Zahl der Opfer geht in die Zehntausende. Niemand scheint zu wissen, wer die Täter sind. „Sehen diese Humanisten in Europa nicht, daß sich in Algerien ein Genozid am eigenen Volk abspielt?“ schreibt der bekannte algerische Autor Rachid Boudjedra, 1983 von den islamischen Fundamentalisten zum Tode verurteilt und heute im Exil lebend, in seinem Essay im Buch „Tatort Algerien“ (Verlag Donata Kinzelbach, 1998). Was passiert wirklich in Algerien? Was kann Europa tun? Welches Bild von Algerien wird in den Medien transportiert? Um diese und andere Fragen – und darum, daß es neben dem blutigen Algerien auch ein Algerien gibt, in dem gelebt, geliebt und geschrieben wird – geht es in der Podiumsdiskussion mit Akli Kebaili (alger. Politologe), Mohamed Magani (alger. Schriftsteller), Donata Kinzelbach (Verlegerin), Gerd Böhmer (TV-Journalist) und Fatiha Benarbia (alger. Studentin); Moderation: Helmut Müller (SN). Mohamed Magani , geboren 1948, verließ 1995 Algerien, nachdem er seinen Namen auf einer Todesliste gelesen hatte, lebt mit seiner Familie im deutschen Exil, gerade erschien sein Roman „Die Ästhetik des Metzgers“. Akli Kebaili, geboren 1953 in Kabylei/Algerien, Jus-Studium in Algier, Politik-Studium in Tübingen, seit 1992 Mitarbeiter des Amts für Multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt. Fatiha Benarbia, geboren 1966 in Algerien, Abbruch des Studiums der Archäologie wegen geschlechtlicher Diskriminierung und politischer Probleme, lebt seit 4 Jahren in Österreich. Gerd Böhmer, bis Ende 1997 ARD-Korrespondent in Algier, arbeitet in der Chefredaktion Fernsehen des Südwestfunks für „ARD-aktuell“. Donata Kinzelbach, Literaturwissenschafterin und Verlegerin, lebt in Mainz. Ihr Verlag ist auf Literatur aus dem Maghreb spezialisiert.