1918/19 erschien die erste Fassung des berühmten Dramas „Die letzten Tage der Menscheit“ von Karl Kraus in der „Fackel“. Das Stück gilt im Ganzen als unspielbar. Nur einmal gelang eine vollständige szenische Umsetzung des Monumentalwerks: die ausgezeichnete Hörspielfassung des Österreichischen Rundfunks aus dem Jahr 1974. Das Literaturhaus Salzburg bringt das Hörspiel an 23 Abenden bis Ende des Jahrtausends. Eingeleitet werden die Abende von den beiden Germanisten Manfred Mittermayer und Fritz Popp, somit ist jeder Abend einzeln besuchbar. Außerdem bietet die Literaturhaus-Mediathek die Chance, versäumte Teile zu hören. Ein Folder über das Gesamtprogramm liegt im Literaturhaus auf und wird auf Wunsch gerne zugeschickt. Im dritten Teil hören Sie die Szenen 9 bis 15 aus dem 1. Akt, Dauer: 62.35 Minuten. Das einem Marstheater zugedachte Drama, mit dem Karl Kraus Wesen und Wirklichkeit des Ersten Weltkriegs einzufangen suchte, ist die bündigste Darstellung dieser ersten Katastrophe der europäischen Kultur im 20. Jahrhundert. Im Rückblick sind aber auch die Bedingungen und Möglichkeiten des Zweiten Weltkriegs zu erkennen. „Karl Kraus hat versucht, die Menschheit von der letzten und schlimmsten, weil anonymen, Gewaltherrschaft zu befreien: von der Herrschaft der Phrase im öffentlichen Leben.“ Karel Capek Teil 4: Montag, 16. November, 20 Uhr, Literaturhaus