Mittwoch,
07.05.08
18:00
Polen 1: Vom Ende der Geschichte: Krieg & Kommunismus
Eintritt 8/6 (Film frei)
- Genre: Film, Lesungen & Gespräch (poln./dt)
- Beteiligte: Jurek Milewski, Marta Kijowska, Peter Arp, Stefan Chwin
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Polen 1: Vom Ende der Geschichte: Krieg & Kommunismus
Veranstalter: Verein Literaturhaus
18 Uhr: Film „Der Pianist“ 20.30 Uhr: Lesungen von Stefan Chwin & Martin Pollak Der erste Abend des dreitägigen Polen-Schwerpunkts in der Reihe „Europa der Muttersprachen“ steht unter dem Titel: „Vom Ende der Geschichte: Krieg & Kommunismus“. Um 18 Uhr wird „Der Pianist“ (F/D/PL/GB 2002, Regie: Roman Polanski, 148 min.) gezeigt, eine erschütternde Verfilmung der Autobiographie des polnischen Pianisten Wladyslaw Szpilman, der – zusammen mit 445.000 Juden im Warschauer Ghetto eingesperrt – das Grauen überlebt. Mit dem Grauen des Krieges und dem Wahnsinn des Totalitarismus haben sich viele polnische Autoren beschäftigt, z.B. Milosz, Lem, Kapuscinski und Szczypiorski. Das Bedürfnis, sich mit den beiden großen Themen des 20. Jahrhunderts auseinander zu setzen, übertrug sich auch auf jüngere Autoren wie Stefan Chwin, der in seinem Roman „Tod in Danzig“ (Rowohlt Verlag, 1997) den Moment der Verwandlung des deutschen Danzig in das polnische Gdansk festhält. Oder wie Martin Pollack, dessen Reportagensammlung „Warum wurden die Stanislaws erschossen?“ (Zsolnay, 2008) gleich von zwei Übergangsmomenten handelt: dem Ende des Krieges und dem Zusammenbruch des Kommunismus. Beide Autoren lesen ab 20.30 Uhr. Moderation: Marta Kijowska. Deutsche Lesung: Peter Arp und Jurek Milewski. Stefan Chwin, geboren 1949 in Danzig, Literaturprofessor an der dortigen Universität, Schriftsteller und Maler. Veröffentlichte Romane, Essaybände und ein opulentes Tagebuch. In Polen erregte sein autobiographischer Essay „Kurze Geschichte eines Scherzes“ (1991) Aufmerksamkeit, im deutschsprachigen Raum wurde er für „Tod in Danzig“ mit dem Andreas-Gryphius-Preis ausgezeichnet. Beachtung fanden auch die Romane „Die Gouvernante“ (2000) und „Der goldene Pelikan“ (2005). Martin Pollack, geboren 1944 in Bad Hall/OÖ, lebt in Wien und Bocksdorf. Arbeitete als Journalist (u.a. für den Spiegel), heute freier Autor und Übersetzer. Mit seinen beiden Büchern „Anklage Vatermord. Der Fall Philipp Halsmann“ (2002) und „Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater“ (2004) war er ebenso erfolgreich wie mit seinen Übertragungen aus dem Polnischen. 2007 erhielt er den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln.