- Genre: 34. Hörspielmontag
- Beteiligte: Klaus Gmeiner, Bertolt Brecht
Veranstalter: ORF, Verein Literaturhaus
Furcht und Elend des Dritten Reiches
Veranstalter: ORF, Verein Literaturhaus
Gast: Klaus Gmeiner 1935 bis 1938, in der dänischen Emigration, schrieb Brecht seine Szenenfolge, die keine fortlaufende Handlung darstellt, sondern einen Zustand: Charakteristische Situationen aus der Zeit des Naziregimes veranschaulichen den unerträglichen Zwang, unter dem die Deutschen leben mußten. Da ist der Kleinbürger mit dem horchenden Ohr an der Wohnungstür, als der Nachbar, den er denunziert hat, abgeführt wird ("Der Verrat"). Da verlieren der Studienrat und seine Frau die Haltung schon bei dem Verdacht, ihr Sohn könnte sie bespitzeln ("Der Spitzel"). Da spricht die Jüdin von ihrer Flucht als eine kleine Reise ("Die jüdische Frau"). Brechts Szenenfolge hält sich nahezu naturalistisch an die Wirklichkeit und vermittelt so "Furcht und Elend des Dritten Reiches" in ungeschminkter Direktheit. Im gleichnamigen Hörspiel (ORF 1978, 85 Minuten) hat Klaus Gmeiner acht Szenen – von insgesamt 24 – ausgewählt und bearbeitet. Unter seiner Regie spielen Karl Walter Diess, Louise Martini, Hans Musäus, Maria Singer, Benno Sterzenbach, Gustl Weishappel u.a. Nach der Hörspielpräsentation besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit dem Hörspiel-Regisseur.