Der oberösterreichische Autor Andreas Renoldner – zuletzt mit seinem Hörspiel "Nacht über Linz" Gast in der Reihe "Hörspielmontag" – stellt an diesem Abend seinen jüngsten Roman "Die dunklen Mächte" (Styria Verlag 1995) vor. "Dieser skurrile Anti-Heimatroman überwindet Texte wie Gert Jonkes "Geometrischen Heimatroman" mit subversiver Komik. Renolders Entlarvungsstrategien, die die Doppelbödigkeit des Gesagten einmal mit umständlich erklärenden, dann wieder mit euphemistischen Satzmustern herausstellen, verbünden sich in ihrer nur scheinbar hilflos wirkenden Sprache mit dem Leser, der immer wieder in nachdenkliches Schmunzeln gerät. So entfalten die zu Teufeln gewordenen "dunklen Mächte" vor allem ihre Wirksamkeit in der Tabu-Gesellschaft der typischen Dorfgemeinschaft, in der jeder über jeden Bescheid weiß, aber keiner offen zu seinen geheimen Wünschen steht. Der Drang, diesen nachzugeben, wird von den Teufeln befördert und kann schlimmste Folgen haben…" (P. H. Feltes in "Literatur und Kritik", Juni 1995) In Mairhofers Buch "kopfgehen" (edition wehrgraben, Steyr 1991) finden sich Gedichte und Prosa, abwechselnd, gelegentlich ineinander übergehend. Die Unruhe der Form des assoziativen Schreibens ist ein Spiegel der Unruhe im Innern der Texte. HInter den wie im Vorbeigehen angerissenen Hinweisen auf Gegebenheiten oder Begebenheiten tun sich Abgründe auf, Blicke auf Befremdliches, Ahnungen über den Zustand von einem, der sucht, der zweifelt, der hofft. Die Risse und Spannungen des Textes finden ihre Entsprechung im Bruch zwischen Beschreibung erfahrenen Lebens und unmerklich- eindringlichem Gewahrwerden des Seins.