Einen Tag vor der Ö1-Hörspielpremiere wird die Hörspielfassung des Stücks "Abraham" von Felix Mitterer (ORF 1993, 55 Minuten) im Literaturhaus vorgestellt. Nach der Präsentation des brisanten Hörspiels – die Uraufführung des Theaterstücks erregte vor kurzem Aufsehen – stellt sich der Autor einer Dikussion. In "Abraham" erzählt Mitterer die Geschichte eines homosexuellen jungen Mannes auf dem Lande. "Abraham" ist aber kein "Aids-Stück", sondern ein Stück Literatur über eine homosexuelle Liebe und darüber, wie ein Mensch mit sich zu kämpfen hat, der an Gott glaubt und an die Gesetze der Kirche und der seine Veranlagung selbst für eine Sünde hält. "Abraham" ist auch ein Hörspiel über die Liebe zwischen Vater und Sohn. Trotz dieser Liebe setzt der Vater den Sohn mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln unter Druck. Sein Motiv ist Angst, vor allem die Angst, Ansehen, Macht und Ehre zu verlieren.