In den Rollen: Christian Geroldinger (Leonce), Francis Schandl (Valerio), Gabriele Hauser (Rosetta, Lena), Michael Rank (König Peter), Irene Franz (der Hofstaat, Minister u.a.), Daniela Candido (Gouvernante). Prinz Leonce, ein völlig sinnentleerter Müßiggänger, soll auf Wunsch seines Vaters, König vom Reich Popo, mit Prinzessin Lena vom Reich Pipi verheiratet werden. Unabhängig voneinander ergreifen beide kurz vor der Vermählung die Flucht. Leonce, begleitet von seinem Freund Valerio, und Lena, die sich gemeinsam mit ihrer Gouvernante auf den Weg macht, treffen wie durch Zufall auf ihrer Reise in die Unabhängigkeit und Freiheit aufeinander, verlieben sich, ohne voneinander zu wissen, wer sie sind. Der König kommt in der recht turbulenten Schlußszene also doch noch zur Erfüllung seines Wunsches … Diese scheinbar einfache Geschichte, ausgestattet mit Georg Büchners Text von hohem dichterischem Wert, ist eine Staatssatire und zugleich ein Spiel um den ewigen Kreislauf zwischen jung und alt, um die Mißverständnisse der Generationen und die manchmal gegenseitige Verachtung. Der König, oder besser: seine Berater haben das Zepter in der Hand, der Sohn rebelliert, bricht aus und landet schließlich im Fahrwasser seines Vaters, ohne es zu merken und in der Meinung, etwas ganz anderes getan zu haben und zu tun. Nichts ändert sich. Verpackt in Ironie, Komödie, Ausgelassenheit, sozialrevolutionäre Tendenzen der Charaktere, in übermütige Heiterkeit und Romantik wird ein Spiel um die Idylle des Müßiggangs, die zum Gefängnis wird, erzählt. Die Geschichte einer Freundschaft, gegründet auf persönliche Vorteile, die Geschichte eines Königs, der sein Volk vergessen und nichts zu sagen hat, die Geschichte der Liebe verpackt in Egoismus, Unschlüssigkeit und scheinbarer Echtheit, die Geschichte völlig blinder Untertanen, Gefolge voll von Resignation, – also eine Geschichte, die in fast jedem Wort die Wahrheit sucht. Freitag, 31. Mai & Samstag 1. Juni