- Genre: Lesung & Gespräch
- Beteiligte: Anton Thuswaldner, Urs Widmer
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Das Buch des Vaters
Veranstalter: Verein Literaturhaus
‚Urs Widmer erzählt mit schlafwandlerischer Balance zwischen Witz, Ironie und Melancholie.‘ (Elke Heidenreich) Er liebt alles, was lebt: Freunde, Frauen, Feste. Am meisten aber die Bücher. Der neue Roman des Schweizer Schriftstellers Urs Widmer ‚Das Buch des Vaters‘ (Diogenes Verlag, 2004) ist die Aufzeichnung eines leidenschaftlichen Lebens, von der Liebe zur Literatur bestimmt – und von der Liebe zu Clara Molinare, einer geheimnisvollen Frau. Mit dem Autor spricht Anton Thuswaldner.
An seinem zwölften Geburtstag erhält Karl ein Buch, voll leerer Seiten, und Tag für Tag wird er daran schreiben, ein Leben lang. Doch nach seinem Tod verschwindet es, bevor es sein Sohn, wie es der Brauch ist, hätte lesen können. Also schreibt es der Sohn, der Ich-Erzähler, ein zweites Mal: das Buch des Vaters. Es ist die Niederschrift eines reichen Lebens, von der Liebe zum Leben und der Leidenschaft zu Büchern bestimmt. Die vielleicht wunderbarste Fähigkeit des Vaters ist, sich und andere begeistern zu können. Im Geist lebt er mit Villon, Diderot und Stendhal – er übersetzt sie und viele andere -, in der wirklichen Welt fühlt er sich einer Gruppe junger Maler zugehörig, die zwar sehr verschieden malen, aber alle glühende Antifaschisten sind. Kein Wunder, daß auch er, während einer legendären Fastnacht im Jahr 1936, Kommunist wird. Als er 1965 stirbt, ist er allerdings längst keiner mehr.
Urs Widmer, geboren am 21. Mai 1938 in Basel, lebt als freier Autor in Zürich. Schreibt Romane, Erzählungen, Essays, Hörspiele und Theaterstücke. Zahlreiche Preise. Veröffentlichungen: ‚Der blaue Siphon‘ (Erzählung, 1992), ‚Liebesbrief für Mary‘ (Roman, 1993), ‚Im Kongo‘ (Roman, 1996), ‚Vor uns die Sintflut‘ (Geschichten, 1998), ‚Das Geld, die Arbeit, die Angst, das Glück‘ (Kolumnen und Essays, 2002) u.v.a. ‚Das Buch des Vaters‘ ist auch die Geschichte der politischen Hoffnungen und Enttäuschungen des 20. Jahrhunderts. Und natürlich erzählt es auch die Geschichte der Frau, die er liebt – Clara, die im Zentrum des Romans ‚Der Geliebte der Mutter‘ (2000) von Urs Widmer steht. Die gleiche Geschichte, verblüffend anders erzählt. Büchertisch: Kelten Buchhandlung Hallein Veranstalter: Verein Literaturhaus