Einleitung, Übersetzung und deutsche Lesung: Leopold Federmair. Die Literatur Mexikos ist so facettenreich wie Land und Volk. Lyrik und Erzählprosa haben eine lange Tradition. Dafür stehen allein im 20. Jahrhundert nicht nur große Namen wie Octavio Paz und Carlos Fuentes; international einen Namen gemacht haben sich u.a. auch Autoren wie Eraclio Zepeda, José Agustin, Laura Esquivel, Angeles Mastretta, Alvaro Uribe, Guillermo Samperio und – José Emilio Pacheco. Seine Lyrik der Jahre 1959 bis 2000 ist auf Deutsch unter dem Titel ‚Rückkehr zu Sisyphos‘ (edition selene 2003) erschienen. Der Schriftsteller macht auf seiner Lesereise zwischen Wien und Berlin Halt in Salzburg, um seine Gedichte auf Spanisch zu lesen. José Emilio Pacheco, 1939 in Veracruz geboren, aber schon als Jugendlicher mit der Familie in die Stadt Mexiko übersiedelt, gilt in seiner Heimat den einen als der Dichter Mexikos, anderen als Verkörperung eines kritischen Gewissens, das es in einem Land der Korruption schwerer hat als anderswo, aber gerade deshalb so dringend gebraucht wird. Im deutschen Sprachraum wurden bisher ein Roman und ein Erzählband Pachecos veröffentlicht, aber seinem Wesen nach ist er ein Dichter – freilich einer, der sich in seinem Schreiben bewußt in der Nähe der mündlichen Rede des Alltags und der Prosaliteratur bewegt. Pacheco – mit der Weltliteratur auf vertrautem Fuß und doch ein in seiner Heimat verwurzelter Dichter – trat 1958 mit seinem ersten Gedichtband hervor, seitdem sind insgesamt zwölf Lyrikbände erschienen. Einem breiten mexikanischen Publikum wurde er durch seine Zeitungskolumnen über literarische, historische und politische Themen bekannt, die er mit der für ihn bezeichnenden Ausdauer und Ernsthaftigkeit schrieb. Übrigens: ein Motiv, das häufig vorkommt in Pachecos Gedichten, ist der Schnee – überraschend für einen mexikanischen Dichter! Büchertisch: Rupertus Buchhandlung Veranstalter: Verein Literaturhaus