Drei Salzburger Autoren, die aus verschiedenen Gegenden Österreichs und Deutschlands zugezogen sind, zeigen, wie sie auf dieses Neue literarisch reagieren. Horst Hufnagel hat allein in Salzburg in wenigen Jahren schon sieben Mal die Wohnung gewechselt, sein Text ‚Versiedelt – der Ruf der großen Trommel‘ gibt wie das Blättern in einem alten Fotoalbum Stimmungen einzelner Zeitabschnitte wieder. Sein Weg hat viele Ziele, und der Versiedelte folgt nur dem Ruf irgendwohin, vage … Wolfgang Kauer läßt einen Einheimischen als Guide einem Fremden das Lammertal zeigen. Dabei offenbart dieser Irgl seine Lebensgeschichte, die von Verwundungen und sozialen Benachteiligungen geprägt ist. Die von Vergessenheit bedrohte Sprache der Holzfäller ist dem Autor ebenso ein Anliegen wie die Verschonung dieses Naturgebietes vor einer geplanten Giftmüllverbrennungsanlage. Immer wieder kehrt Peter Reutterers Schreiben zur herben Schönheit des Waldviertels zurück, aus der er vor drei Jahrzehnten ‚versiedelt‘ wurde. Noch immer fällt es ihm schwer, Salzburg ‚Heimat‘ zu nennen. Immer wieder gilt es, heimatlos zu bleiben, auf Neuland loszugehen. Auch dieses stetige Aufbrechen wird bei Peter Reutterer an diesem Abend zur Sprache kommen. Tom Frank wird die Texte mit einer Bildsequenz begleiten. Horst Hufnagel, geboren 1956, übersiedelte Anfang der 70er zwecks Musik- und anderer Studien nach Salzburg. Bunte Palette verschiedenster Berufe, seit 1995 Bankangestellter. Roman ’nun ist alles anders geworden‘ (Graz/Salzburg, 1980/81). Wolfgang Kauer, geboren 1957 in Linz, abgeschl. Studien: Germanistik, Geographie und Wirtschaftskunde. AHS-Lehrer seit 1981 in Linz, seit 1999 in Salzburg. Ausstellungsbeteiligungen seit 1979. Literarische Veröffentlichungen seit 1992. Peter Reutterer, geboren 1956 in Waidhofen/ Thaya. Studium der Germanistik, Psychologie und Latein, AHS-Lehrer in Salzburg seit 1980. Lebt in Bergheim. Mehrere Bücher, zuletzt erschienen ‚Movies‘ (2002) und ‚Der Filmgänger‘ (2002).