Silke Scheuermann gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen der Gegenwart, ihr Umgang mit Sprache ist ein Lese- und Hörerlebnis. Jetzt ist ihr erwartetes Prosadebut erschienen, der Erzählband ‚Reiche Mädchen‘ (Verlag Schöffling & Co, 2005). In ihren Geschichten zeichnet Silke Scheuermann ironisch, amüsant und messerscharf das Bild einer Generation, die sich nach dem Gewöhnlichen sehnt und doch so viel mehr als Gewöhnliches will. Die Autorin stellt ihr poetisches, bemerkenswertes Buch vor – erstmals in Salzburg! ‚Alles ist möglich, alles.‘ Silke Scheuermanns ‚Reiche Mädchen‘ sind womöglich dabei, den größten Fehler ihres Lebens zu begehen. Sie verwechseln Sex mit Liebe, Gewohnheit mit Sicherheit, Undurchschaubarkeit mit Freiheit. Doch dann ereignet sich der Augenblick, der – … ‚Ich müßte mich schämen angesichts der Tage, die ich nur mit Warten vergeudet habe, als ob mein Leben nichts wert sei.‘ Eigentlich könnte Franziska glücklich sein. Sie ist jung, hübsch und hat eine funktionierende Beziehung. Doch in ihr tun sich Abgründe auf. Eine obsessive ‚amour fou‘ zerreißt ihre Welt, die Liebe zum verheirateten Simon erweist sich als masochistiche Fiktion, Franziskas Leben als Kriegsgebiet … Immer wieder schlagen Silke Scheuermanns Erzählungen ins Unheimliche um, verstricken ihre Helden in der unsichtbaren Falle einer als ungenügend empfundenen Existenz. Silke Scheuermann, geboren 1973 in Karlsruhe, lebt in Frankfurt am Main. Sie studierte Theater und Literaturwissenschaften in Paris, Leipzig und Frankfurt, wo sie am Germanistik-Institut der Universität arbeitete. Neben Kritiken veröffentlichte sie Gedichte und Erzählungen in Zeitschriften und Anthologien und erhielt mehrere Stipendien und Preise, darunter den Leonce-und-Lena-Preis und das Literaturstipendium in der Villa Aurora in Los Angeles. 2001 erschien ihr Lyrikdebut ‚Der Tag an dem die Möwen zweistimmig sangen‘, 2004 der Gedichtband ‚Der zärtlichste Punkt im All‘. Büchertisch: Rupertus Buchhandlung