Der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Elias Canetti wäre am 25. Juli 2005 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlaß zeigt das Literaturhaus am 22. Juni als ARTE-Preview den Film ‚Elias Canetti – Der Ohrenzeuge‘ (siehe nebenan). Im Literaturhaus- Foyer (1. Stock) sind Bilder aus seinem Leben zu sehen: 10 Tafeln mit Fotografien und Textzitaten aus seinem Leben, von der Geburt 1905 bis zu seinem Tod 1994. Diese kleine Ausstellung ist eine Auswahl aus dem Buch ‚Elias Canetti – Bilder aus seinem Leben‘, herausgegeben von Kristian Wachinger im Hanser Verlag, München 2005 (der auch die Tafeln freundlicherweise zur Verfügung stellt). Elias Canetti, geboren am 25. Juli 1905 in Rustschuk (heute Ruse) in Bulgarien, gestorben am 14. August 1994 in Zürich. Der Sohn eines spanisch-jüdischen Kaufmanns kam 1913 nach Wien, weitere Stationen seiner Jugend waren Zürich und Frankfurt a.M. 1929 Promotion zum Dr.phil.nat. (Chemie). 1934 Heirat mit Veza Canetti. 1935 erscheint der Roman ‚Die Blendung‘, ein Buch über den Zusammenprall von Geisteswelt und den Instinkten der Massen. 1938 Emigration nach London, ab den 70er Jahren mehr und mehr in der Schweiz. Die theoretische Grundlage zu seinem Werk schuf Canetti mit dem Essay ‚Masse und Macht‘ (1960), der die fundamentale Bedeutung dieser Phänomene für die politische Realität aufzeigt. Sein autobiographisches Spätwerk (‚Die gerettete Zunge‘, 1977; ‚Die Fackel im Ohr‘, 1980; ‚Das Augenspiel‘, 1985) kommentiert und interpretiert eine singuläre Lebens- und Werkgeschichte. 1972 Georg-Büchner-Preis, 1981 Nobelpreis für Literatur. Weitere Werke: die Dramen ‚Hochzeit‘ (1932), ‚Komödie der Eitelkeit‘ (1950), die Aufzeichnungen ‚Die Stimmen von Marrakesch‘ (1968), und ‚Das Geheimherz der Uhr‘ (1987) u.a. sowie Essays, Reden und autobiographische Bücher. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr und bei Abendveranstaltungen