Dieser Abend dient dem Erinnern an Autoren und Autorinnen und ihre Texte, die in Vergessenheit abzugleiten drohen: Christine Lavant, Hans Lebert und Meta Merz. Siegbert Stronegger, Leiter der Kulturredaktion im ORF- Landesstudio, erinnert an Hans Lebert: In seinem grandiosen Roman „Die Wolfshaut“ (1960) führt Hans Lebert jenes defekte Nachkriegs-Österreich vor, das gerade in der Provinz nichts unversucht ließ, sich aus der Mitverantwortung für die bestialische Nazi-Zeit davonzustehlen und in eine Opferrolle hineinzulügen. Lebert hatte als Roman- Autor das Schicksal eines Unzeitgemäßen zu erleiden. Auch nach dem Nazi-Terror wurde Literatur im Österreich des Wiederaufbaus nahezu zum Verschwinden gebracht, wenn sie, wie in seinem Falle, den gängigen literarischen Moden nicht entsprach. So hat der sprachmächtige Hans Lebert denn erst in den letzten Jahren vor seinem Tod im Jahre 1993 so etwas wie öffentliche Wertschätzung zu spüren bekommen. Inge Glaser nimmt sich der österreichischen Lyrikerin Christine Lavant an, und Christine Haidegger erinnert an die Salzburger Autorin Meta Merz (1965-1989), die heuer 40 Jahre alt geworden wäre. Siegbert Stronegger, 1943 in Gleisdorf/Stmk. geboren, aufgewachsen in Vorarlberg und Oberösterreich, ab 1968 Germanistik-Studium bei Walter Weiss in Salzburg, Chefredakteur beim Salzburger Tagblatt, 1984 Wechsel zum ORF/Aktueller Dienst, seit 1990 Leiter der Kulturredaktion im ORF-Landestudio. Christine Haidegger, Autorin, lebt in Salzburg; mehrere Bücher und Literaturpreise, zuletzt erschien „Mama dear“(Roman, engl., 2002). Inge Glaser, Mag. Dr. Dr. phil. Prof., geboren/lebt in Salzburg; Studium der Erziehungswissenschaften, Germanistik, Philosophie und Psychologie, schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke. Zuletzt erschienen „Die Steppenschalmei“ (Lyrik, 2004). Büchertisch: Rupertus Buchhandlung