Montag,
30.04.07
17:00

Eintritt frei

Christine Haidegger
Christoph Janacs
Gudrun Seidenauer
O.P. Zier
Robert Schindel
Vladimir Vertlib
Walter Kappacher

Veranstalter: Verein Literaturhaus, Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte, Friedensbüro, Katholische Aktion, Israelitische Kultusgemeinde, www.erinnern.at

Dort, wo man Bücher verbrennt …

Veranstalter: Verein Literaturhaus, Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte, Friedensbüro, Katholische Aktion, Israelitische Kultusgemeinde, www.erinnern.at

Veranstaltungsort: Residenzplatz Salzburg, die „schöne Stadt“ – „alte Plätze sonnig schweigen …“, war auch ein bedrängender Ort. Schon das Fanal am 10. Mai 1933 in Deutschland zielte auf Auslöschung der österreichischen Literatur von Weltruf, darunter Sigmund Freud, Franz Werfel und Stefan Zweig. Was von ihr in der österreichischen Diktatur von 1933 – 1938 übrig blieb, wurde im nationalsozialistischen Salzburg, inmitten der Altstadt, angesichts der erzbischöflichen Residenz, des Domes und des Mozartdenkmals, verbrannt – Vorbote von dem, was noch kommen würde … Am 30. April 1938 inszenierte der Lehrer und Schriftsteller Karl Springenschmid auf dem Salzburger Residenzplatz die einzige Bücherverbrennung der Nationalsozialisten in Österreich. Einen Schüler lässt er sagen: „Ins Feuer werf ich das Buch des Juden Stefan Zweig, dass es die Flammen fressen, wie alles jüdische Geschreibe. Frei erheb sich, geläutert, der deutsche Geist.“

Bisher erinnerte eine einzige Veranstaltung an die Salzburger Bücherverbrennung – am 30. April 1987 mit Erich Fried, organisiert von der Salzburger Autorengruppe. Jetzt, zwanzig Jahre später, findet die zweite Gedenkveranstaltung statt. Nach der Einleitung des Salzburger Historikers Gert Kerschbaumer spricht der österreichische Schriftsteller Robert Schindel, danach lesen die Salzburger AutorInnen Christine Haidegger, Christoph Janacs, Walter Kappacher, Gudrun Seidenauer, Vladimir Vertlib und O.P. Zier je einen Text zum Thema. Musik: Karl Müller, Georg Winkler, Hubert Kellerer, Gerti Hollweger-Eisl.

Bereits am Vormittag (10.15 bis 12 Uhr) findet an der Universität (HS 302) mit Prof. Dr. Karl Müller und Dr. Gert Kerschbaumer ein Symposion zum Thema „Die Vernichtung 'undeutschen' Geistes: Bücherverbrennungen 1933 – 1938“ statt.