Donnerstag,
14.02.08
20:00
Don Juan de la Mancha oder die Erziehung der Lust / Roppongi. Requiem für einen Vater
Eintritt E 10/6
- Genre: Autorenlesungen & Gespräch
- Beteiligte: Josef Winkler, Robert Menasse
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Don Juan de la Mancha oder die Erziehung der Lust / Roppongi. Requiem für einen Vater
Veranstalter: Verein Literaturhaus
In der Menge von Neuerscheinungen österreichischer Autoren fielen zuletzt zwei Bücher besonders auf: „Don Juan de la Mancha“ von Robert Menasse und „Roppongi“ von Josef Winkler – beide im Suhrkamp Verlag 2007 erschienen. „Als ich mich vor drei Jahren mit meiner Familie in Tokio aufhielt, wo wir im Stadtteil Roppongi wohnten“, schreibt Josef Winkler (geboren 1953, lebt in Klagenfurt) über seine Novelle, „starb im Alter von 99 Jahren mein Vater, der mir ein Jahr vor seinem Tod (…) in einem kurzen, aber dramatischen Telefonmonolog mitteilte, daß, wenn es soweit sei, ich nicht zu seinem Begräbnis kommen solle.“ In immer neuen Anläufen schreibt Josef Winkler von des Vaters Leben, Tod und Begräbnis – ein Sterbe- und Auferstehungsfest anfachend für den Mann, der überlebensgroß Winklers Kindheit und später des Autors erste Bücher beherrschte. – „Winklers Sprache bleibt unbehauen, direkt, sinnlich. Mit ihr verschafft er sich Erleichterung, sie ist ihm lebensnotwendiges Werkzeug, wo sie anderen Autoren formales Spielzeug ist.“ (Der Bund) „Robert Menasses neuer Roman löst ein, was der Titel verspricht. ‚Don Juan de la Mancha’ ist eine Mischung aus Liebesemphase und Lächerlichkeit, aus Lebensdrama und Slapstick, aus den Tragödien der Lust und den Komödien des Leidens an ihr.“ (FAZ) – Unterhaltsamer und pointierter denn je zeichnet Robert Menasse (geboren 1954 in Wien, wo er lebt) in seinem neuen Buch das Porträt seiner Generation und einer Gesellschaft, „die nicht einmal einen Liter Mineralwasser verkaufen kann, ohne diese Ware erotisch zu besetzen“. Nathans Vater suchte sein Glück bei den Frauen, Nathans Mutter fand ihr Unglück bei den Männern. Nathan bricht auf in die Welt, um alles ganz anders zu machen. Und was macht er ganz anders? Nichts. Nur die Bedingungen haben sich geändert, die Ansprüche; zwar darf er seine Männlichkeit ausleben, genießen aber nicht.