- Genre: Lesung & Vortrag
- Beteiligte: Michael Lentz, Uwe Dick
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Und immer wieder Jean Paul
Veranstalter: Verein Literaturhaus
„Den religiösen, intellektuellen, saturierten, parteienverblödeten, blutrünstigen, phantomfickrigen, geldgeilen, familienegoistischen Mob verabscheue ich. Umso freier bin ich für Freundschaften mit Pflanze, Tier und Mensch.“ (Uwe Dick, in: SALZ Nr. 111) Ein besonderer Literaturhaus-Abend mit dem Jean-Paul-Preisträger Uwe Dick und seinem Dichterkollegen Michael Lentz, der seine grandiose Laudatio in erweiterter Form vorträgt. Und eine Veranstaltung, die an Jean Paul (1763 – 1825) erinnert, in dessen Werk sich das gesamte weltanschauliche Spektrum seiner Zeit widerspiegelt, für Arno Schmidt „einer von den zwanzig, für die ich mich mit der ganzen Welt prügeln würde.“ Im Feuilleton oft verschmäht und für viele ein Geheimtipp, ist der Sprachartist Uwe Dick dem Publikum vor allem durch seine Lesungen bekannt. „Durch meine Augen fließt der Himmel, / und mit ihm treiben meine Alphabete“ – in Uwe Dicks Poesie lebt die Liebe zum Wort. Sprache ist für ihn mehr als ein Mittel zum Zweck, sie ist Lebensraum, Freundin und Instrument. Wer sich ihrer nicht ordentlich bedient, erntet den Spott des 65jährigen Querdenkers. Im Dezember 2007 erhielt der kompromisslose Dichter den renommierten, mit 15.000 Euro dotierten Jean-Paul-Preis (bisherige Preisträger u.a. Friedrich Dürrenmatt, Botho Strauß, Gerhard Polt); die Verleihung in der Münchner Residenz wurde von 1.200 Menschen gestürmt. Uwe Dick, geboren am 21. Dezember 1942 in Schongau am Lech. Nach kurzer Tätigkeit als Reporter wendet er sich 25jährig vom Journalismus ab und entschließt sich zu einem Leben als freischaffender Dichter und Lebenskünstler. Sein Hauptwerk ist die „Sauwaldprosa“, das in wachsendem Umfang mehrfach erschien, zuletzt 2001 auf fast 600 Seiten (von ursprünglich 65 Seiten im Jahr 1976). Darin feiert Dick die Sprache in allen denkbaren Formen: Gedichte, Aphorismen, Dialoge, Märchen, Briefe, Predigten, Fabeln und andere Textsorten. Nach zwei Dutzend Büchern erschien zuletzt „MARSLANZEN oder Vasallen recht sein muß“ (Asku-Presse, 2007).