Der Tiroler Autor und Kabarettist beschäftigt sich in seinem neuen Buch „Eine Selbstverständlichkeit“ mit dem schwierigen Thema der Vergangenheitsbewältigung. Auf der Intensivstation steht er dem Großvater gegenüber, der nun gebrechlich und sprachlos vor ihm liegt, der Mann, der starr und autoritär seine Jugend bestimmt, später dann komplizenhaft mit dem Jungen umgeht, augenzwinkernd und charmant. Der Enkelsohn sucht nach Antworten und Wahrheiten – und entdeckt, dass der alte Mann, der Hauptschuldirektor und Vorzeigebürger, ein KZ-Aufseher und glühender Nazi war. Wie war das alles möglich? Wie umgehen mit dieser Schuld, wie verstehen, wie diesen Menschen noch lieben, der doch Teil des eigenen Lebens war und ist? Der Roman schildert eindringlich Familiengeschichte, Probleme der Altenpflege – und stellt die berechtigte Forderung nach Verantwortung und Ehrlichkeit. Denn das Vergessen kann auch die Nachkommen zu Mitschuldigen machen …

Güni Noggler lebt und arbeitet in Schwaz, schreibt Erzählungen, Romane, Gedichte und Theaterstücke, tourte 2 Jahre mit seinem satirischen Monolog „Der Westentaschler“ quer durch Österreich. Zuletzt erschienen: „Eigenbrot“, „Mixed Pickels“, „Bös-Art“ und „Eine Selbstverständlichkeit“. (Novum Verlag)