Dienstag,
02.03.10
20:00

Der Milchmann in der Nacht

Eintritt E 6/5/4

Andrej Kurkow

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Der Milchmann in der Nacht

Veranstalter: Verein Literaturhaus

„Makaber, komisch und unglaublich unterhaltsam!“, heißt es im Hessischen Rundfunk über den jüngsten Roman „Der Milchmann in der Nacht“ (Diogenes Verlag, 2009, Übersetzung: Sabine Grebing) des ukrainischen Autors Andrej Kurkow – dreifache Liebesgeschichte, schwarze Komödie, Krimi und politische Satire zugleich, ein Buch mit so vielen Pointen, Wendungen und Geschichten wie Sterne in der Milchstraße … Moderation: Anna Artwinska. „Es gibt Geschichten, die beginnen eines Tages und gehen nie zu Ende“, ist am Anfang des Romans mit russischem Originaltitel „Nocnoj Molocnik“ zu lesen. Alles beginnt mit einem Kuss, den die Alleinerzieherin Irina ihrer drei Monate alten Tochter gibt, die sie mit Milchpulver aufzieht, weil sie ihre eigene Muttermilch an eine Firma verkauft, bevor sie sich in den Bus nach Kiew setzt. Währenddessen lässt sich der Sicherheitsmann Dima, der mit seinem Schäferhund auf dem Flughafen nach Schmuggelware sucht, von zwei gerissenen Gepäckträgern überreden, einen verdächtigen Koffer beiseite zu schaffen, ohne zu ahnen, dass dies für ihn und seine katzenverrückte Frau zum Verhängnis werden könnte. Semjon arbeitet als Leibwächter für einen Politiker und verlässt Nacht für Nacht schlafwandelnd das Ehebett, doch seine Frau glaubt, dass dahinter mehr steckt als Arbeitseifer … Von den Schicksalen dieser drei Menschen erzählt Andrej Kurkow komisch und berührend wie kein zweiter in einem bunten Bilderreigen über den postsozialistischen Wahnsinn seines Landes. Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg, lebt seit seiner Kindheit in Kiew (und seit 1996 auch in London). Er studierte Fremdsprachen (und spricht insgesamt elf Sprachen), arbeitete als Redakteur, Gefängniswärter, Kameramann und schrieb zahlreiche Drehbücher und Romane wie „Picknick auf Eis“ (1999), mit dem er berühmt wurde. Bücher auf Deutsch: „Ein Freund des Verblichenen“ (2001), „Pinguine frieren nicht“ (2003), „Die letzte Liebe des Präsidenten“ (2005), „Herbstfeuer“ (2007) u.a.