Montag,
16.05.11
20:00

Verfahren

Eintritt € 6/5/4

Ludwig Laher

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Verfahren

Veranstalter: Verein Literaturhaus

„Ludwig Lahers Romane zwingen dazu, einen Teil der Welt anzuschauen, der sonst gern ausgeblendet wird und höchstens in Form plakativer Medienberichte über Einzelschicksale dargestellt wird.“ (Salzburger Nachrichten) Das Thema Asyl prägt die öffentlichen Debatten seit vielen Monaten, Schicksale wie etwa jenes von Arigona Zogaj sorgen für kontroversielle Auseinandersetzungen. In seinem Roman „Verfahren“ (Haymon Verlag, 2011), überträgt der österreichische Schriftsteller Ludwig Laher die brandaktuelle Asyl-Thematik auf eine literarische Ebene. Jelena, eine Kosovo-Serbin, wird Opfer unvorstellbarer Gewalt durch enthemmte Mitglieder der albanischen Mehrheitsbevölkerung. Allein gelassen und ohne  Perspektiven in ihrer Heimat, hofft sie auf einen Neuanfang in Österreich und sucht um Asyl an. Dort aber wird sie von einem Asylsystem empfangen, das ihr mit Misstrauen, Herablassung und Ablehnung begegnet. Am roten Faden der Geschichte Jelenas erzählt Laher einen aufwühlenden Roman, in dessen Mittelpunkt das Justizwesen selbst steht, die Welt der Paragraphen und ihrer Anwendung. So entsteht ein Spiegelbild unserer Verfassung im doppelten Wortsinn: Exakt recherchiert und vielschichtig, mitreißend diskret, erhellend und weit davon entfernt, komplexen Fragestellungen mit einfachen Antworten beikommen zu wollen.

„Wie dieser Autor sein Werkzeug beherrscht, ist virtuos und beeindruckend.“ (www.biblio.at)

Ludwig Laher, geboren 1955 in Linz, studierte Germanistik, Anglistik und Klassische Philologie in Salzburg, lebt in St. Pantaleon (Oberösterreich). Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher und Übersetzungen, daneben wissenschaftliche Arbeiten. Bei Haymon erschienen zuletzt die Romane „Herzfleischentartung“ (2001), „Und nehmen was kommt“ (2007) und „Einleben“ (2009).