Donnerstag,
15.09.11
H.C. Artmann – ich bin der ort nirgendwo
Eintritt frei
- Genre: Ausstellung: Fotos, Comic, Zeichnungen, Zitate
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Literaturhaus
H.C. Artmann – ich bin der ort nirgendwo
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Literaturhaus
H.C. Artmann ist der „Beweis, dass die Existenz des Dichters möglich ist” (Konrad Bayer). Welche Idealvorstellung ist gemeint? War der österreichische Poet ein freier Dichterfürst, der bloß in Sprachen reiste, überall und nirgends daheim war?
H.C. Artmann machte sich im Nachkriegswien mit ersten Publikationen und Auftritten einen Namen in der Szene. Ab 1954 begann er kreuz und quer durch Europa zu reisen, lebte in Schweden, in Berlin und Graz, bevor er sich 1972 für mehr als zwanzig Jahre in Salzburg niederließ. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in seiner Geburtstadt Wien gemeinsam mit seiner Frau, der Schriftstellerin Rosa Pock.
Trotz unzähliger Orte und Sprachen, von denen er angeblich Dutzende beherrschte und z.T. übersetzte, ist sein Werk geographisch ungebunden. Einer seiner Texte beginnt zwar konkret – „Meine heimat ist Österreich, mein vaterland Europa, mein wohnort Malmö“ – und wird gar präzise: „getauft zu St. Lorenz, geschieden in Klagenfurt, in Polen poetisch, in Paris ein atmer, in Berlin schwebend, in Rom eher scheu, in London ein vogel, in Bremen ein regentropfen, in Venedig ein ankommender brief, in Zaragoza eine wartende zündschnur, in Wien ein teller mit sprüngen“. Doch stets wird ein ICH umkreist, das poetisch lebt:
kein spiegel wirft mich kein film zeigt mich auf ich bin der ort nirgendwo
Die Ausstellung will nicht nur an den Poeten erinnern, der vor 20 Jahren mit einer Lesung das Haus eröffnete, sondern dem „Ort Artmann” nachspüren: anhand kaum bekannter Zeichnungen des Autors sowie von unveröffentlichten Fotos des Künstlers Dieter Gessl in Verbindung mit Zitaten, die als Wegweiser dienen … Ergänzt wird die Schau durch ausgewählte Literatur-Comics von Walter Fröhlich aus dem Band „H.C. Artmann“ (Milena 2011) und von Postkarten an Schriftsteller-Freund Peter Rosei. Danke allen privaten und öffentlichen Leihgebern.
Mehr Informationen zum Inhalt der Ausstellung finden sie hier
H.C. Artmann, geboren am 12. Juni 1921 und gestorben am 4. Dezember 2000 in Wien. Dichter und kongenialer Übersetzer. Mitglied der legendären „Wiener Gruppe“ (1952 bis 1958). Seine Karriere begann mit dem großen Erfolg seiner surrealistisch-makabren Dialektgedichte „med ana schwoazzn dintn“ (1958). Schrieb u.a. Dramen, Gedichte, Hörspiele, Diarien und erhielt zahlreiche Preise – vom Großen Österreichischen Staatspreis 1974 bis zum Georg-Büchner-Preis 1997.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr und bei Abendveranstaltungen