Weniger kann mehr sein. Das gilt auch für das Schreiben. Und: Gar nichts kann verdammt viel sein. Natürlich: Ein Loch ist nur dann ein ordentliches Loch, wenn es von irgendetwas begrenzt wird. Wenn es also um die Aussparung geht, geht es mindestens so sehr um die Umgebung dessen, das nicht erzählt wird. Das Ausgesparte selbst schafft für den Leser, die Leserin ungeahnte Freiräume, aber beliebig sind diese, wenn der Text gelingen soll, keineswegs. Ausgehend von höchst unterschiedlichen Beispielen in Lyrik, Drama und Prosa werden Sie zunächst erarbeiten, wie sich versierte Autorinnen und Autoren die Möglichkeit zunutze machen, etwas nicht zu sagen, sei es, indem sie schildern, was vorher war und nachher sein wird, sei es, indem sie, poetisch verdichtet, „bloß“ die Umgebungen des vermiedenen Zentralen einfangen, sei es, indem sie — , aber davon Ende September mehr. Und dann wird geschrieben, Lyrik, Drama, Prosa. In übersichtlichen Dosen. Sie suchen sich die Form aus und die Inhalte. Vor allem das, worüber Sie Mitteilung machen wollen, ohne es zu erwähnen. Die anderen werden versuchen, es herauszufinden, Ludwig Laher wird versuchen, Sie zu beraten, ob es sich noch ein bißchen besser verschweigen ließe. Sie brauchen nur Papier und Stift.  

Leitung: Ludwig Laher, geboren 1955 in Linz, studierte Germanistik, Anglistik und Klassische Philologie in Salzburg, lebt in St. Pantaleon (Oberösterreich). Er schreibt Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele; Drehbücher und Übersetzungen, daneben wissenschaftliche Arbeiten. Bei Haymon erschienen zuletzt die Romane „Und nehmen was kommt“ (2007), „Einleben“ (2009) und „Verfahren“ (2011).

Termin: Freitag, 30. September, 17 bis 20 Uhr, Samstag, 1. Oktober, 10 bis 18 Uhr, Sonntag, 2. Oktober, 10 bis 13 Uhr Kosten: E 85,-  Anmeldung erforderlich an: Literaturforum Leselampe, Strubergasse 23, Telefon 42 27 81, e-mail: leselampe@literaturhaus-salzburg.at Veranstalter: Salzburger Literaturforum Leselampe