- Genre: Lesung & Gespräch
- Beteiligte: Pavel Kohout
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Der Fremde und die schöne Frau
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Pavel Kohout, bekannter ausgebürgerter tschechischer Schriftsteller und Wortführer des Prager Frühling, hat einen neuen Roman geschrieben: „Der Fremde und die schöne Frau“ (Osburg Verlag, 2011, übersetzt von Silke Klein). Der Autor liest selbst aus seiner romantischen Liebesgeschichte auf Deutsch und stellt sich den Fragen von Moderator und Literaturkritiker Anton Thuswaldner. Können ein Papagei und ein Kater einander lieben? Oder friedfertig miteinander auskommen? Und wie verhält es sich mit ihren Besitzern, der schönen, aber schon in die Jahre gekommenen Tschechin und dem etwas jüngeren kurdischen Immigranten? Nur ein Meistererzähler wie der 83jährige Pavel Kohout vermag es, dramatische Zeiten und Lebensschicksale in einem einzigen tragikomischen Roman zu bündeln und zu einem reinen Lesevergnügen zu machen. Eine Kleinstadt in Böhmen, in der Tschechen, Deutsche und Juden zusammenleben. Erst verschwinden die Juden, nach dem Krieg auch die Deutschen. Hier lebt die schöne Frau, Tochter eines Arztes. Sie liebt, ein Kind stirbt, der Mann verrät seine Ideale, sie verlässt ihn. Dann verschwinden auch die Tschechen aus der einst gutbürgerlichen Gegend. Die schöne Frau lebt nun mit ihrem Papagei allein unter neuen Nachbarn, die aus dem Süden und Osten zugewandert sind, bis zu jenem Tag, an dem ein neuer Mieter bei ihr einzieht, ein kurdischer Mann mit seinem Kater. Pavel Kohout, 1928 in Prag geboren, als Autor und Dramatiker international bekannt. Als einer der Wortführer des „Prager Frühlings“ von 1968 wurde er aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen. Mitverfasser der „Charta 77“, nach der Ausbürgerung österreichischer Staatsbürger. Bekannte Werke: „August, August, August“ (1968); „So eine Liebe“ (1969); „Wo der Hund begraben liegt“ (1987), „Sternstunde der Mörder“ (1995), „Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel“ (2010). Pavel Kohout lebt in Wien und Prag.