- Genre: Lesung & Konzert
- Beteiligte: Juri Andruchowytsch
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Werwolf Sutra
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch ist Dichter, Essayist, Übersetzer – und er singt. Der international berühmte Autor gilt als eine der wichtigsten kulturellen und intellektuellen Stimmen seines Landes, seine Werke sind in viele Sprachen übersetzt. Andruchowytsch schöpft beim Erzählen gern aus dem vollen Leben, ohne die oft bitteren Fakten zu verschweigen, zu beschönigen oder zu dämonisieren (schrieb einmal Ilma Rakusa). Seit der Jahrtausendwende wendet sich der Autor wieder verstärkt der Poesie zu. Jetzt kommt er mit Vera Kapeller (Piano) und Peter Conradin Zumthor (Schlagzeug) nach Salzburg, um mit einem musikalisch-poetischen Programm aufzutreten. Zusammen erarbeiten die drei Künstler maßgeschneiderte Kompositionen, die sich, ohne Andruchowytschs Worte zu doppeln, um den Ausdruck der einzelnen Gedichte bewegen und diese auf intime und persönliche Weise in Musik spiegeln. Mit geräuschhaften Landschaften, eigenwilligen Liedern, volksliedartigen Stücken oder auch nur physisch präsenter Stille werden Kapellers und Zumthors Musik und Andruchowytschs Poesie auf die Stufe einer gemeinsamen Kunstform gehoben.
Juri Andruchowytsch, geboren 1960 in Iwano-Frankiwsk in der Westukraine, dem früheren galizischen Stanislau, studierte Journalistik in Lemberg und Moskau und lebt nach Aufenthalten in Westeuropa und den USA heute wieder in seiner Geburtsstadt. Er debütierte als rebellischer Lyriker, publizierte Essays und zahlreiche Artikel zu aktuellen Themen. 1985 Mitbegründer der legendären literarischen Performance-Gruppe „Bu-Ba-Bu“ (Burlesk-Balagan-Buffonada). Seine drei Romane „Rekreacij“ (1992), „Moskoviad“ (1993), „Perverzija“ (1999) wurden ins Polnische und Russische übersetzt. „Mein Europa“ (mit Andrzej Stasiuk) erschien 2004, 2005 der Roman „Zwölf Ringe“, für den er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Völkerverständigung 2006 ausgezeichnet wurde.