Der Titel der drei Poetikvorlesungen spielt auf Terézia Moras Aussage an, bei Floras Text in ihrem Roman „Das Ungeheuer“ handle es sich um einen „geheimen Text“, den sie deswegen auch nie öffentlich vorliest. Wie der Protagonist des Romans, Darius Kopp, soll auch der Leser diesen Text nur allein lesen können. Sie selbst schreibt zu ihrer Vorlesung: „Abgesehen von diesem kleinen Spiel sind die Texte, die unter und hinter meinen Texten stehen, durchaus nicht geheim, im Gegenteil, ich versuche, wo es möglich ist, schon während des Erzählens auf sie hinzuweisen. Das ist natürlich nur bei Zitaten und Verweisen möglich, die, nachdem sie in meinen Text eingefügt worden sind, noch eine genügend große eigene Integrität aufweisen, sodass man als Leser überhaupt die Chance hat, sie wiederzuerkennen. In anderen Fällen, z.B., wenn die Quelle des Zitats in meiner zweiten Muttersprache Ungarisch liegt, bleibt für Leser, die nicht Ungarisch können, der Subtext in der Tat geheim. Natürlich gibt es nicht nur ungarische Einflüsse in meinen Texten, Literatur wird aus anderer Literatur gemacht.“ In den drei Vorlesungen „Über verwildertes Land“, „Die grandioseste Täuschung“, „Ein Vogel sitzt auf meiner Schulter“ wird sie untersuchen, auf welche Art und Weise andere Texte ihre eigenen beeinflusst haben, und zwar in jedem ihrer bislang vier Bücher auf eine andere Weise.

Vorlesungstermine: Montag, 12. Mai, 17 bis 19 Uhr Dienstag, 13. Mai, 17 bis 19 Uhr Donnerstag, 15. Mai, 17 bis 19 Uhr

Konversatorien: Mittwoch, 14. Mai, 11 bis 13 Uhr Freitag, 16. Mai, 9 bis 13 Uhr