- Genre: GENERATIONENfragen | Lesereihe
- Beteiligte: Vladimir Vertlib
Veranstalter: Literaturforum Leselampe
Lucia Binar und die russische Seele
Veranstalter: Literaturforum Leselampe
Moderation: Karl Müller, Fachbereich Germanistik Lucia Binar ist eine alte Dame mit Witz und Humor, die sich nicht unterkriegen lassen will – liebenswert und voll Energie, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Sie ist 83 Jahre alt, und sie ist verärgert. Die Große Mohrengasse, in der sie seit Langem lebt, soll aus Gründen der politischen Korrektheit in „Große Möhrengasse“ umgetauft werden. Und die soziale Einrichtung, die sie versorgt, hat versagt: Ihr Essen wurde nicht geliefert. Der Telefondienst ist in ein Callcenter ausgelagert, dort rät ihr eine Mitarbeiterin, sich von Manner-Schnitten zu ernähren. Lucia ist empört. Sie will die Frau aufsuchen und zur Rede stellen. Dabei hilft ihr ausgerechnet Moritz, ein Student, der die „Anti-Rassismus-Initiative Große Möhrengasse“ unterstützt. Mit viel Humor erzählt Vladimir Vertlib in seinem Roman „Lucia Binar und die russische Seele“ ihre beeindruckende Geschichte.
Vladimir Vertlib, geboren 1966 in Leningrad, emigrierte mit fünf Jahren nach Israel, danach in die USA und über zahlreiche Umwege nach Österreich, wo er Volkswirtschaftslehre studierte und als freier Schriftsteller in Salzburg und Wien lebt; Für seine Werke wurde er unter anderem mit dem Anton-Wildgans-Preis ausgezeichnet, zuletzt erschienen bei Deuticke „Schimons Schweigen“ (Roman, 2012) und „Lucia Binar und die russische Seele“ (2015).