Dienstag,
15.10.19
19:30

Er ist nicht mehr ich, sondern Er.

Eintritt € 8/6/4

Daniel Wisser
Tanja Paar

Veranstalter: Literaturforum Leselampe, Alte Schmiede

Er ist nicht mehr ich, sondern Er.

Veranstalter: Literaturforum Leselampe, Alte Schmiede

Empathie ist heute ein viel benutzter Begriff – Barack Obama beklagte bereits 2006 in einer Rede ein Empathiedefizit in gegenwärtigen Gesellschaften, das es zu bekämpfen gelte. Im Gegensatz zu politisch folgenloser Empathie fordert Theatermacher Milo Rau jedoch politisches Handeln und gelebte Solidarität. Ist Literatur eine Schule des Mitgefühls? Kann und soll Empathie mit literarischen Figuren und Geschichten so etwas überhaupt bewirken? Und mit wem soll man eigentlich Empathie haben – mit sozial schwächeren oder kranken Menschen, damit wir uns besser fühlen? Daniel Wisser stellt fest, dass es in Literaturdiskussionen immer unerlaubt gewesen ist, AutorIn und ErzählerIn gleichzusetzen – und doch haben Fiktionslosigkeit, ‚wahre Begebenheit‘ und ‚Reality‘ viele Diskurse der letzten 30 Jahre beherrscht. Wie Empathie in Literatur formal umgesetzt werden kann und wie ein Koordinatensystem literarischer Einfühlung aussehen könnte, diskutieren die AutorInnen Daniel Wisser und Tanja Paar im konstruktiven Streitgespräch. Das neue Format „StreitBar“ ist eine Kooperation mit der Alten Schmiede Wien: Dort diskutieren Daniel Wisser und Rosemarie Poiarkov am 7. Oktober 2019 um 19 Uhr zum Thema. Daniel Wissers Essay zum Thema „Literatur und Einfühlung“ lesen Sie am 28.9. im Spectrum der Presse. Daniel Wisser, geboren 1971 in Klagenfurt, lebt und arbeitet als Schriftsteller und Musiker in Wien; nach seinem Debütroman „Dopplergasse acht“ (2003, Ritter Verlag) erschienen zuletzt die Romane „Löwen in der Einöde“ (2017) und „Die Königin der Berge“ (2018, beide Jung und Jung Verlag), für letzteren erhielt Wisser 2018 u.a. den Österreichischen Buchpreis. Tanja Paar, geboren 1970 in Graz, lebt und arbeitet in Wien; sie erhielt für ihren Debütroman „Die Unversehrten“ (2018, Haymon Verlag) das Arbeitsstipendium des BKA Kunst und Kultur und veröffentlicht in zahlreichen Zeitschriften und Magazinen.