Haus
Geschichte
400 Jahre Kultur
Der denkmalgeschützte Eizenbergerhof wurde bereits vor 1600 errichtet und ist das älteste Haus im dicht besiedelten Salzburger Stadtteil Lehen, an der Altstadtgrenze neben der Medizinischen Privatuniversität vis-à-vis des neu bebauten Stadtwerke-Areals. Die ehemalige Gaststätte von Balthasar Eitzenberger war schon immer ein vielfrequentierter Ort – reich an Geschichte und Geschichten.
In Briefen Leopold Mozarts wird der Hof als „eine Art Kasino außerhalb der Stadt“ beschrieben, „in dessen großen Sahle manchmal Bälle, Gastmahle und Hochzeitsfest“ abgehalten wurden.
1904 erwarb die Stadt Salzburg das Haus, in der Folge wurde es als militärisches Quartier, Depot, Werkstätte und Wohnraum genutzt. Im Laufe der Jahrhunderte hatte das Haus verschiedene Namen, einer davon nach dem Gastwirt und Stadtrat Balthasar Eitzenberger (1598-1664) -> Eizenbergerhof
1986 wurde von der Stadt Salzburg ein Konzept für die kulturelle Nutzung des Eizenbergerhofs vorgelegt, die Entscheidung fiel zugunsten eines Literaturhauses – eröffnet am 13. Oktober 1991 als fünftes Literaturhaus in Europa nach Berlin, Hamburg, Frankfurt und fast zeitgleich mit Wien.
Die Musik- und Festspielstadt Salzburg setzte damit einen deutlichen Akzent für die Literatur und steht seitdem auf einer Stufe mit Städten wie München, Köln, Stuttgart, Leipzig, Graz, Rom, Brüssel, Oslo, Kopenhagen und Istanbul, die später ebenfalls Literaturhäuser eingerichtet haben.
Von 1991 bis 1993 arbeiteten im Literaturhaus unter der Leitung von Harald Friedl alle Einrichtungen an der Umsetzung der gemeinsam erarbeiteten Zielsetzungen: Literaturförderung, Förderung der Autorinnen und Autoren sowie Leseförderung.
Im Frühjahr 1993 übernahm Tomas Friedmann die Leitung des Literaturhauses, 1994 wurde er auch Geschäftsführer des neu gegründeten Trägervereins „Salzburger Literaturhaus Eizenbergerhof“, der das Objekt von der Stadt Salzburg anmietete und Büros an fünf Literatureinrichtungen untervermietet. Nach und nach wurde das „Unternehmen“ mit Café und Bibliothek professionalisiert, Team-Arbeit und Programm koordiniert, Werbung und Service ausgebaut.
Die Zusammenarbeit hat sich bewährt: Seit über 30 Jahren bringen die autonomen Vereine erostepost, GAV-Salzburg, prolit, Literaturforum Leselampe, SAG und der Trägerverein mit dem „Jungen Literaturhaus“ unter einem Literaturhaus-Dach mit- und nebeneinander das Leben zur Sprache, wie das Motto des Hauses lautet – erfunden vom Salzburger Autor und Werbetexter Manfred Koch.
H.C. Café
Nach seinem Tod am 4. Dezember 2000 wurde auf Initiative von Tomas Friedmann und dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Karl Müller der Platz vor dem Literaturhaus Salzburg von der Stadt Salzburg durch Bürgermeister Heinz Schaden offiziell als „H.C. Artmann-Platz“ benannt. Außerdem vergeben seit 2008 Stadt Salzburg und Verein Literaturhaus jährlich das H.C.-Artmann-Literaturstipendium.
2009 wurde nach Umbau im Literaturhaus in Erinnerung an den Dichterfürsten das Abend-Café als „h.c. café“ (mitgestaltet vom Künstler Wolfgang Eibl) mit dem Autor und Artmann-Fan Peter Blaikner eingeweiht. Die Besucher finden Bücher und Fotos von H.C. Artmann sowie Zeitungen. Das gastronomische Angebot des Service-Cafés umfasst Kaffee und Tee, alkoholfreie Getränke und österreichische Weine, Biere und Schnäpse sowie EZA-Produkte.
Das Café ist bei allen Abendveranstaltungen im Literaturhaus Salzburg geöffnet.
Bibliothek & Mediathek
Bibliothek
- Präsenzbibliothek, österreichische Gegenwartsliteratur mit Schwerpunkt auf Werke Salzburger AutorInnen (geboren, wohnhaft etc.)
- ca. 2.500 Bücher und 17 Literaturzeitschriften aus dem deutschen Sprachraum, Presse-Dokumentation, Nachschlagewerke
Mediathek
- 500 Videos: Dokumentationen, Filme, Literaturverfilmungen (auch in englischer, französischer und italienischer Sprache) auf DVD und Video
- 1000 Audios: Hörspiele, Lesungsmitschnitte, Features, Hörbücher
- Technische Einrichtungen für audio-visuelle Medien: CD, DAT, Cassette, TV mit multifunktionalem Videorecorder (Videobeamer für Gruppen)
- Bibliothek: Telefon 0662 411422 , info@literaturhaus-salzburg.at
Hausbroschüre
Die Edition „Die Geschichte des Eizenbergerhofs ab 1600“ ist vergriffen und nur mehr als PDF zum Downloaden. Der neue Band „25 Jahre Literaturhaus Salzburg“ (herausgegeben im Herbst 2016) – inklusive der Hausgeschichte – ist um 8 Euro im Literaturhaus-Büro und abends bei Veranstaltungen im hc-café erhältlich, per Mail kann die Broschüre auch bestellt werden: info@literaturhaus-salzburg.at