Die österreichische Schriftstellerin Elke Laznia erhält für ihr Buch „Fischgrätentage“ (Verlag Müry Salzmann, 2024) den 1. Helena-Adler-Preis für rebellische Literatur in der Höhe von 7.777 Euro.
Am Sonntag, 9. März wurde der Preis an Elke Laznia im Literaturhaus Salzburg verliehen. Nach einleitenden Worten vom Literaturhaus Leiter und Preismitinitiator Tomas Friedmann hielt Katja Gasser vom ORF, welche auch in der Jury saß, die Laudatio. Anschließend wurde von Thomas Stadler, Marcel Nunweiler und Tomas Friedmann eine eigens geschaffene Skulptur übergeben, die nun als „Wanderpreis“ gedacht ist und von einer/einem Preisträger/in zum nächsten wandern soll. Als Abschluss der Veranstaltung las Elke Laznia aus einem eigens für die Preisverleihung verfassten Text mit 7.777 Zeichen (die Höhe des Preisgeldes) und ein paar Stellen aus ihrem Gewinnerbuch „Fischgrätentage“. Dabei wurde sie von ihrer Tochter Miriam Laznia am Klavier begleitet.
In der Jurybegründung heißt es u.a.: „In Elke Laznias ‚Fischgrätentage‘ verwirklicht sich ein sehr grundlegendes Aufbegehren gegen die Endlichkeit des Lebens. Dieses Aufbegehren: es prägt maßgeblich auch die Literatur Helena Adlers. Dieses endliche Leben: es wird in ‚Fischgrätentage‘ an keiner Stelle beschönigt. Und doch wird es mit aller Kraft besungen. Die Form, die Sprache, die Kunst wird als etwas Rettendes inszeniert – als ein Ort, an dem die Wut und der Schmerz in Freiheit verwandelt werden können. Und das Vergessen und Verschwinden in Erinnern. (…) Sowohl Elke Laznias Literatur als auch die von Helena Adler ist durchdrungen von dem Gedanken, dass dort, wo die selbst ernannten Sieger sind, nichts an Erkenntnis zu gewinnen ist. Dafür alles dort, wo die Zerbrechlichkeit ist. Und: die Liebe, die sich nicht zuletzt in der möglichst genauen Zeichnung von Einzelheiten Ausdruck verschafft. (…) Elke Laznia hat sich mit diesem Buch in die erste Reihe der österreichischen Gegenwartsliteratur geschrieben.“
Der „Helena-Adler-Preis für rebellische Literatur“ entstand 2024 nach einer Idee des Salzburger Literaturhaus-Leiters Tomas Friedmann mit Unterstützung des Künstlers und Adler-Nachlassverwalters Thomas Stadler. Mit der Auszeichnung soll jährlich die österreichische Gegenwartsliteratur gefördert werden: ein besonderes belletristisches Werk, das sich sprachlich, formal wie inhaltlich auflehnt, trotzt und widersetzt – und an die vor einem Jahr nach schwerer Krankheit verstorbene Autorin Helena Adler (1983-2024) erinnert. Einzigartig errungen ist die ungewöhnlich breite Trägerschaft und Finanzierung: vom österreichischen Kulturministerium über die Gemeinde Oberndorf, Land und Stadt Salzburg bis zum Literaturhaus Salzburg und privaten Spenden.