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Bloomsday

Seit den 1950er Jahren findet in Dublin jährlich am 16. Juni der Bloomsday statt, ein Gedenktag, der sich auf die Hauptfigur des Romans „Ulysses” (1922) von James Joyce bezieht – in Irland im Status eines Feiertags und weltweit der einzige Tag, der einem Buch gewidmet ist. Dabei wird auf den Spuren des Werks gewandelt, Schauspieler*innen lesen Textpassagen, Expert*innen erklären Autor, Schrift und Sprache, Fans tragen Kostüme, trinken, singen und musizieren – denn James Joyce hatte auch eine besondere Verbindung zu Musik: Er spielte Gitarre und Klavier, sang und komponierte.

In Salzburg feierte das Literaturhaus am 16. Juni 2004 den 100. Bloomsday mit einem einzigartigen Stadtspaziergang, bei dem die Stationen des Romans auf lokale Schauplätze übertragen wurden – inklusive interdisziplinärem Programm von 9.30 Uhr bis Mitternacht. Und seit 2017 begeht das Literaturhaus den Bloomsday jedes Jahr am 16. Juni mit einer besonderen literarisch-musikalischen Veranstaltung. Gemeinsam mit der Salzburger Gesellschaft für Musik in Zusammenarbeit mit dem Institut für Neue Musik werden neue Kompositionen zu einem wechselnden Thema vom Gunnar Berg Ensemble Salzburg in den Räumen der Universität Mozarteum aufgeführt; dazu sind stets Autor*innen eingeladen, neue Texte zu schreiben, in Lesungen vorzutragen und im Gespräch zu erläutern. Manchmal nehmen die Kompositionen Bezug auf diese literarischen Vorlagen. Für Idee und Konzept des Salzburger Bloomsday sind Klaus Ager, Tomas Friedmann und Yvonne Zehner verantwortlich.

James Joyce (1882–1941) beschreibt in seinem Roman „Ulysses“ einen Tag, den 16. Juni 1904, im Leben von Leopold Bloom. In Anlehnung an Homers Irrfahrten des Helden Odysseus lässt der irische Schriftsteller in 18 Episoden seines Sprachkunstwerks die Leser*innen an den (Irr)Gängen seines Antihelden durch Dublin teilhaben.

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