- Genre: GENERATIONENfragen | Lesung
- Beteiligte: Gertraud Klemm
Veranstalter: Salzburger Literaturforum Leselampe
Aberland
Veranstalter: Salzburger Literaturforum Leselampe
Elisabeth, 58, versucht würdevoll zu altern. Ihr gutbürgerliches Leben ist am ehesten charakterisiert durch das, was sie alles nicht getan hat, zum Beispiel hat sie nicht studiert und nicht gearbeitet. Mit Zynismus und verhaltener Selbstreflexion beurteilt sie das Altern der Frauen um sie herum. Und sie beobachtet ihre Kinder, vor allem Franziska, 35, die zu Wutausbrüchen neigt, mit den Anforderungen der Gesellschaft an ihre Mutterrolle hadert und die theoretische Gleichberechtigung von Mann und Frau im Alltag nicht einlösen kann. Auch sie hat ihre Visionen nicht verfolgt, weder beruflich noch privat, und begnügt sich mit einem fast fertigen Studium und einem fast geliebten Mann. Es scheint, als habe sich dieser zahnlose Feminismus von einer Generation an die nächste vererbt. Gertraud Klemm blickt in ihrem Roman „Aberland” gnadenlos, bissig und (aus Verzweiflung?) wahnsinnig komisch auf zwei bürgerliche Frauen-Generationen.
Gertraud Klemm, geboren 1971 in Wien, aufgewachsen in Baden; Biologiestudium; mehrere Stipendien und Förderpreise, zuletzt Harder Literaturpreis (2012) und Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2014. Ihre beiden Romane „Herzmilch” (2014) und „Aberland“ (2015) erschienen im Literaturverlag Droschl. www.gertraudklemm.at