- Genre: Lesung & Gespräch
- Beteiligte: Gudrun Seidenauer
Veranstalter: Diakoniewerk, Verein Literaturhaus
Aufgetrennte Tage
Veranstalter: Diakoniewerk, Verein Literaturhaus
Gudrun Seidenauer erzählt die Geschichte zweier Frauen, Mutter und Tochter, die eine gemeinsame Vergangenheit haben, aber ihre Erinnerungen nicht teilen können. Mariannes Mann ist über die Treppe gestürzt und hat sich das Genick gebrochen – ein Unfall. Sie weiß genau, wann das war: Sie hat es sich auf einem Zettel notiert, um es nicht zu vergessen, wie sie manchmal auf das Mittagessen vergisst oder den Namen der Nachbarin oder ihre Tabletten. Marianne hat Alzheimer, sie verliert ihr Gedächtnis, nun hat sie auch noch ihren Mann verloren. Während sich Friederike durch den Tod ihres Vaters dazu gezwungen sieht, sich ihrer Mutter zu stellen, weicht diese immer weiter zurück: in eine Vergangenheit, in der sie noch Kind war und noch keine Taschen und Zettel brauchte, um nicht zu vergessen. „Aufgetrennte Tage“ ist Gudrun Seidenauers zweiter Roman: behutsam, berührend und mit einer Einfühlsamkeit, die nie auf Kosten der sprachlichen Genauigkeit geht. Im Anschluss an die Lesung findet ein Gespräch mit Prim. Dr. Helmut Paulus (Neurologe), Dr. Alexander Aschenbrenner (Gerontopsychologe), Christine Blum (Angehörige) und der Autorin statt. Gudrun Seidenauer, geboren 1965 in Salzburg, Studium der Romanistik und Germanistik. Lebt als Autorin und Lehrerin für Deutsch und Kreatives Schreiben in Adnet. Publikationen: „apfel und aug“ (Anagrammgedichte, 1996), „Gedichte“ (1999), „Der Kunstmann“ (Roman, 2005), „Aufgetrennte Tage“ (Roman, 2009), „knallgelb verschränkt“ (Kurzprosa & Lyrik, 2010). Diverse Preise und Stipendien, u.a. Rauriser Förderungspreis und Lyrikpreis des Landes Salzburg.