Schwarz-weiß sieht Begoña Zubero Bilbao, ihren Blick richtet sie auf Details. ‚Die Stadt bedingt eine neue Art des Schauens. Die neue Art der Städteplanung kreiert ein neues Licht und einen neuen Blick, die nichts mit dem Schauen auf eine weite Landschaft oder Berge gemein haben‘, schreibt Jon Kortazar in seinem Essay zu Begoña Zuberos Fotos. Es gibt kein horizontales Auftauchen des Morgens mehr, das Licht fällt vom Himmel in die Häuserschluchten. ‚Der Horizont hat sich verändert, wir betrachten einen vertikalen Horizont, egal wie absurd das erscheinen mag.‘ Die durch die Stadt veränderten Seh- und Lebensbedingungen fängt Begoña Zubero in ihren Fotos ein: städtische Licht- und Schattenspiele, Beton, der sich in die Landschaft schiebt und Anonymität, die durch die Stadt erst ermöglicht wird. Auf den Spuren der Flaneure des 19. Jahrhunderts, die sich als erste mit dem Thema Stadt intensiv auseinandersetzten, hält sie Eindrücke fest, Momentaufnahmen. Dadurch entsteht kein Gesamtbild Bilbaos, aber jedes Foto ist Anstoß dafür, sich sein eigenes Bild zu machen. Begoña Zubero zeigt auf ihren Fotos einige Ecken des ‚Labyrinths Stadt‘ und, so Jon Kortazar, ‚jedes Labyrinth hat Ecken, in denen der Minotaurus auftauchen wird.‘ Begoña Zubero wurde 1962 in Bilbao geboren, wo sie heute lebt und arbeitet. Sie studierte in Madrid Informations- und Medienwissenschaften, später an der School of Visual Arts in New York und arbeitete mit der Gas Station. Art & Performing space New York zusammen. 1986 realisierte sie zusammen mit Lucia Onzain den Videofilm ‚Fühlst du dich politisch vertreten?‘ für den baskischen Sender ETB 2. Seit 1992 Gemeinschafts- und Einzelausstellungen in Bilbao, Bizkaia, San Sebastián, Madrid und Barcelona. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr und bei Abendveranstaltungen Ausstellungskonzeption: Ines Schütz und José M. Argumedo Veranstalter: Verein Literaturhaus