Der erste Bosnien-Abend ist dem Schriftsteller Dvzevad Karahasan gewidmet, der sein neues Buch vorstellt. Einleitung/Moderation: Klaus Detlef Olof. Bereits um 18 Uhr wird der bewegende Film „Esmas Geheimnis/Grbavica“ (90 Minuten, Regie: Jasmila Zbanic) gezeigt, den DIE ZEIT lobt wegen seiner „Wahrhaftigkeit, die man im so genannten großen Kino oft vergeblich sucht.“ 18 Uhr: Film „Esmas Geheimnis/Grbavica“ 20 Uhr: Lesung Dvzevad Karahasan Im Erzählband „Berichte aus der dunklen Welt“ (Insel Verlag, 2007) folgt Dvzevad Karahasan den Spuren, die das 20. Jahrhundert in seiner Heimatstadt Sarajevo und in Bosnien hinterlassen hat. Zwanzig Minuten Fußweg sind es von der Lateinerbrücke, an der mit dem Attentat auf das Habsburger Thronfolgerpaar das „kurze 20. Jahrhundert“ begann, bis zur Vrbanjabrücke, an der es 1992 mit der Ermordung zweier Studentinnen endete. Nüchtern und unspekulativ hellt Karahasan die Dunkelheit auf, die über diesem Weg und den Menschen liegt, die ihn gegangen sind. Immer wieder verknüpft dieser Berichterstatter aus einer dunklen Welt scheinbar unzusammenhängende Ereignisse, Authentisches und Fiktives und macht so die „spiralförmige Struktur der Zeit“ sichtbar. Dvzevad Karahasan, 1953 in Duvno/Jugoslawien geboren, lebt in Graz und Sarajevo. Erzähler, Dramatiker, Essayist und Dramaturg. Veröffentlichungen: „Der östliche Diwan“ (1993), „Tagebuch der Aussiedlung“ (1993, beide Wieser Verlag), „Schahrijars Ring“ (1997) und „Sara und Serafina“ (2000, beide Rowohlt), „Der nächtliche Rat“ (Insel Verlag, 2006) u.a. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, für den Essayband „Das Buch der Gärten“ erhielt er 2004 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Büchertisch :Rupertus Buchhandlung