- Genre: Szenische Lesung mit Musik
- Beteiligte: Britta Bayer, Erhard Pauer, Iwan Malachowskij, Öst. Ensemble für Neue Musik, Olivia Keglevic
Veranstalter: Literaturhaus
Caligula
Veranstalter: Literaturhaus
1998 scheint das Jahr der Olivia Keglevic zu sein: Gerade erhielt sie für ein Kapitel aus ihrem unveröffentlichten Roman „Die Gringa“ den Rauriser Förderungspreis, jetzt wird im Literaturhaus ihr Theaterstück „Caligula oder Die letzten Minuten im Leben der Caesonia“ präsentiert. Das Stück – ein literarisch-musikalischer Einakter (Musik: Iwan Malachowskij) für zwei Schauspieler und sieben Musiker mit Einspielungen elektronischer Musik vom Band – wird von Britta Bayer (Salzburger Landestheater) und Erhard Pauer (Wiener Volkstheater) vorgetragen. Musik: „Österreichisches Ensemble für Neue Musik“, Leitung: Adrian Müller. Keglevic interessiert sich in ihrer Arbeit für eine – praktisch unbekannte – historische Figur: Caesonia. Sie war die vierte und letzte Frau von Gajus Caesar, genannt Caligula (zwischen seinem 26. und 29. Lebensjahr römischer Kaiser), und wurde mit ihm und ihrer gemeinsamen Tochter von seiner eigenen Leibgarde umgebracht. Die Autorin zeichnet die Beziehung von Caesonia und Caligula nach und wirft vor allem Fragen auf: Wie sieht und verantwortet ein Mensch seine gottähnlichen Machtansprüche und seinen grenzenlosen Sadismus vor sich selbst? Wie existiert eine Frau psychisch und physisch neben einem solchen Tyrannen? Die Salzburger Autorin hat aber nicht nur ein Stück geschrieben, sie will mehr. Mit „Caligula“ strebt sie eine neue Form der Kommunikation und der Konfrontation zwischen Bühnenhandlung und Musik an, die im Gegensatz zu traditionellen Formen Musik und Text gleichrangig und eigenständig miteinander verbindet.