Moderation & Übersetzung: Elisabeth Prantner-Hüttinger „Cartas de la Nostalgia“ nennt die kubanische Autorin Olga Sánchez Guevara ihren neuen Erzählband. In drei Abschnitten („Memoria“ – Erinnerung/„Fantasmas“ – Geister und „Cartas de la Nostalgia“ – Briefe der Nostalgie) verbinden sich darin Momente der biographischen Geschichte von Olga Sanchez mit jener der Geschichte Kubas bis hin zu visionären Bildern, die eine klare Abgrenzung zwischen Traum und Realität unterwandern. Bild für Bild setzt sich zu einem Mosaik zusammen, in dem verschiedene Stationen einer Familiengeschichte, typisch kubanisch und doch universell, zu einer poetischen Liebeserklärung an Vorfahren und Heimatland werden. Bayamo, Havanna und Wien sind die Hauptschauplätze der „Cartas de la Nostalgia“, die Kindheitserinnerungen, Träume und Impressionen einer Wien-Reise in assoziativer Weise zu einer so unruhigen wie faszinierenden und phantasmatischen Welt montieren. Olga Sánchez Guevara, 1962 in Bayamo in Kuba geboren, studierte Germanistik an der Universität Havanna. Seit 1977 ist sie als literarische Übersetzerin tätig. Auf Einladung der Grazer Autorenversammlung kam sie 1995 erstmals nach Österreich, 2005 erhielt sie ein Stipendium der Österreichischen Gesellschaft für Literatur und besuchte Wien. Für ihre literarischen Übersetzungen erhielt sie bereits zahlreiche Preise, darunter den Preis des Beirats für literarische Übersetzer des Bundeskanzleramtes Österreich (1997 und 1999) sowie den Nationalpreis „José Rodríguez Feo“ (2000). Seit 2003 veröffentlicht Sánchez Guevara auch eigene Texte, zuletzt den Erzählband „Cartas de la Nostalgia“ (2004).