In ihrem neuen Roman "Das Lufthaus" schildert die österreichische Schriftstellerin Renate Welsh ein authentisches Frauenschicksal in der Biedermeierzeit. Das Jahr 1848: Pauline, wohlbehütete Tochter aus jüdischer Familie in Karlsruhe, ist dem für die neuen, demokratischen Ideen entflammten Technikstudenten Max Gritzner gegen den Willen ihrer Eltern nach Wien gefolgt. Die Revolution zerstört die keimende Idylle. Von der Polizei verfolgt, flieht das junge Paar nach Amerika, der Zuflucht aller Freiheitsliebenden des 19. Jahrhunderts. Dritter im Bunde ist auf dieser Odyssee Maxens Vater, ein fortschrittlicher Abgeordneter, der nach dem Sieg der konservativen Kräfte in Europa heimatlos geworden ist. Das Leben in der "Neuen Welt" ist gekennzeichnet von familiären Pflichten und beruflichen Enttäuschungen. Während der Vater den "unbegrenzten" Möglichkeiten nachjagd, ohne sie je zu erhaschen, bringt es der Sohn zu bescheidenem Wohlstand. Pauline aber zerbricht…