KARTEN

„dass mich brennt dass nicht mehr kommt / dass mehr nicht kommt dass nicht“.

Anja Golobs neuer Gedichtband (Edition Korrespondenzen; Ü: Liza Linde) lotet einen Zwischenraum aus: zwischen Abwesenheit und Abwesenheit, Fülle und Leere, Ich und Du. Jedes Gedicht ist ein Balancestück, das die Wörter in ein labiles Gleichgewicht bringt, ohne letztgültige Bedeutungen festzuschreiben. Dem bestimmenden Thema der Trennung werden in Rhythmus und Klang neue Formen der Verbundenheit entgegengesetzt.

Es sind 81 Legenden, bis aufs Äußerste verdichtet, die Michael Donhauser in seinem neuen, zwischen Prosa und Lyrik changierenden Buch „Wie Gras“ (Matthes & Seitz) versammelt. In Wiederholung und Variation und immer neuen Anläufen lassen sie Erinnertes und Imaginiertes in ein offenes Verhältnis treten, wobei es das Intime ist, das als das Intensive gefeiert wird: das Zimmer, der Garten, die Wege, das sinnliche Begreifen von Welt:
„Es blieben die Wege, die Stunden des Abends, die kehrten stets wieder, wenn nah auch wie Gras“.

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