- Genre: Lesung & Gespräch
- Beteiligte: Walter Schwertl
Veranstalter: erostepost, Laube sozialpsychiatrische Aktivitäten GmbH, Verein Spektrum
Der Blues des Herrn von Stockham
Veranstalter: erostepost, Laube sozialpsychiatrische Aktivitäten GmbH, Verein Spektrum
ABGESAGT
Psychische Probleme und ein feindseliges Umfeld in der Kindheit, Traumatisierung und deren Bewältigung: Das sind die zentralen Themen im bemerkenswerten Debüt des österreichischen Autors und Psychotherapeuten. Im südlichen Spanien hat sich Don Mateo ein erhebliches Vermögen erwirtschaftet, gleichzeitig liegt über der Idylle ein Schatten: Don Mateo versteckt seine Vergangenheit hinter einer Mauer des Schweigens; man kennt den erfolgreichen, arroganten, hilfsbereiten wie unnahbaren „Don“ nur oberflächlich. Als eines Tages nach dem Tod seiner Mutter ein Anruf aus Österreich kommt, wird für Don Mateo eine Konfrontation mit Kindheit und Jugend unausweichlich. Er reist mit Nora, seiner großen spanischen Liebe, zurück in die Heimat, prallt dort auf das Drama seiner Kindheit – die geistige Öde des Dorfes und die faschistoide Enge; sie haben dem jungen Don Mateo, damals noch der für unehrenhaft erklärte Bastard „Hiasl“, die Luft zum Atmen und zum Leben genommen. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt uns Walter Schwertl einen Menschen vor, der gleichermaßen Sympathie, Mitleid und Unverständnis hervorruft; in jedem Fall ein Stück Literatur über trotzige Unverwundbarkeit und kindliche Empfindsamkeit, über starken Überlebenswillen und das Versagen der Sprache.
Walter Schwertl, geboren 1947 in Österreich, schrieb bereits im Alter von zwölf Jahren sein erstes Theaterstück, es folgten Aufsatzwettbewerbe, Straßentheater, Gedichte; Ausbildung zum Handwerker, Übersiedlung nach Frankfurt/Main; Studium der Psychologie und Soziologie im zweiten Bildungsweg, heute systemischer Berater und Psychotherapeut.