VA-Ort: Kunsthaus Nexus, Saalfelden Einleitung: Ines Schütz In seinem neuen Roman „Der fliegende Berg“ erzählt Christoph Ransmayr eine tödlich endende Bergsteigergeschichte, angesiedelt im chinesisch okkupierten östlichen Tibet, im Brennpunkt ein noch unbestiegener Berg. Zwei Brüder machen sich von der Südwestküste Irlands auf in den Transhimalaya, um dort den vielleicht letzten weißen Flecken der Weltkarte zu entdecken. Sie begegnen dabei der archaischen Welt tibetischer Nomaden und ihren Geschichten, die das Leben in dieser Welt bestimmen. Gemeinsam gehen die Brüder den Weg zum Gipfel, für Ransmayr das Idealbild eines Weges, weil er einen Anfang, am Fuß des Berges, und ein Ende hat. Über den Gipfel reicht nichts hinaus, ein nächster Schritt führt ins Leere – oder zurück, und ein Zurück gibt es im Roman nur für einen der beiden Brüder. Seine Geschichte vom „fliegenden Berg“ erzählt der Autor in einer ungewohnten Sprache: Er schreibt einen Roman im Stil eines strophisch gegliederten Langzeilengedichts, eines Epos oder einer Epopöe. Ransmayr selbst spricht vom „Flattersatz“ oder besser, mit Bezug auf den Titelberg, von seinem „fliegenden Satz“ – „Für eine extreme Welt findet Ransmayr eine so noch nicht gehörte Sprache, seinen Sprachgesang“ (DIE ZEIT). Christoph Ransmayr, geboren 1954 in Wels. Studium in Wien, philosophiegeschichtliche Forschungen zum Verhältnis von gesellschaftlicher Utopie und Religiosität. Ab 1978 Journalist, seit 1982 freier Schriftsteller mit wechselndem Wohnsitz (derzeit Irland und Wien). Ausgedehnte Reisen: Indonesien, Indien, Japan, Kanada, USA, Mexiko, Brasilien etc. Zahlreiche Literaturpreise, zuletzt Nestroy- Theaterpreis (2001) und Bertolt-Brecht-Literaturpreis (2004). Seine Romane „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ (1984), „Die letzte Welt“ (1988) und „Morbus Kitahara“ (1995) wurden in 30 Sprachen übersetzt, sein Werk, zuletzt der Roman „Der fliegende Berg“ (2006) erscheint im S. Fischer Verlag. Büchertisch: Bücher Bär